Die Sicherheit an S-Bahn-Bahnhöfen in Berlin hat in den letzten Jahren erheblich abgenommen, was die Bundespolizei alarmiert. Wie Berlin Live berichtet, zeigt eine aktuelle Auswertung eine steigende Intensität von Gewalt und schwereren Verletzungen, die häufig durch Waffen und gefährliche Gegenstände verursacht werden.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde im März eine spezielle Aktion gestartet. Zwischen dem 7. und 31. März galt an ausgewählten S-Bahnhöfen eine Allgemeinverfügung, die das Tragen von gefährlichen Gegenständen wie Schlag- und Stichwaffen in der Zeit von 14 bis 4 Uhr verbot. Betroffen waren Bahnhöfe wie Zoo, Hauptbahnhof, Friedrichstraße und viele weitere.
Zahlen und Ergebnisse der Maßnahmen
In diesem Zeitraum wurden insgesamt 3.272 Personen kontrolliert, wobei bei 255 von ihnen gefährliche Waffen sichergestellt wurden. Darunter befanden sich 146 Messer, 83 Reizstoffe und 19 Hiebwaffen. Zudem wurden 92 Gewaltstraftaten und 62 Aufenthaltsdelikte registriert. Die Behörden betrachten diese Maßnahmen als erfolgreich, sind sich aber unsicher, ob die Verfügung wieder eingeführt oder sogar dauerhaft implementiert wird.
Laut Daten von RBB gab es im Jahr 2024 einen besorgniserregenden Anstieg der Körperverletzungen in Bahnhöfen. Die Bundespolizei zählte etwa 10.600 Fälle von Januar bis Oktober, was einen Anstieg gegenüber den 10.115 Meldungen des gesamten Jahres 2023 darstellt. Auch die Übergriffe in Zügen bleiben konstant, mit insgesamt 2.661 Vorfällen in diesem Zeitraum.
Diebstahl und Sicherheitsinvestitionen
Diebstahl ist ein weiteres ernstes Problem in den deutschen Bahnhöfen, mit 10.185 Delikten bis Ende Oktober 2024. Besonders häufig wurden Diebstähle in Hochgeschwindigkeitszügen sowie im Regionalverkehr verzeichnet. Die Deutsche Bahn hat zum Schutz ihrer Passagiere die Anzahl der Videokameras in Bahnhöfen mittlerweile auf 11.000 erhöht und mehr als 50.000 Kameras in Regional- und S-Bahnzügen installiert.
Jährlich investiert die Deutsche Bahn über 200 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen. Tagesschau hebt hervor, dass rund 20 Millionen Reisende täglich die 5.700 Bahnhöfe in Deutschland nutzen, unterstützt von etwa 6.000 Beamten der Bundespolizei und 4.500 Sicherheitskräften der Deutschen Bahn.
Um das Sicherheitsbewusstsein zu schärfen, werden Reisende zudem durch Lautsprecherdurchsagen und Hinweise in Bahnhöfen und Zügen dazu angeregt, ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt zu lassen.