Premiere im Globe Berlin: Theaterstück über Macht und Kriegserlebnisse

Premiere im Globe Berlin: Theaterstück über Macht und Kriegserlebnisse
Österreichpark, Berlin, Deutschland - Am 21. Juni 2025 wird im Globe Berlin die Uraufführung von „Macht. Krieg. Frieden (?)“ gefeiert. Diese Aufführung eröffnet die Freilufttheatersaison und wird als Koproduktion mit dem russisch-ukrainischen Urban Theater inszeniert. Ziel der Produktion ist es, über die Kriege der Gegenwart nachzudenken und die Zuschauer zu sensibilisieren, inspiriert von Shakespeares „Heinrich V.“. Die Veranstaltung findet im Open-Air-Theater am Österreichpark in Berlin statt und verspricht sowohl intellektuelle als auch politische Impulse.
Die Inszenierung, unter der Regie von Natalia Lapina, gestaltet sich als Gerichtsverhandlung, in der das Publikum Teil des Geschehens wird. Die Schauspieler:innen agieren als Chor, während Hannah Arendt als Anklägerin und Niccolò Machiavelli als Verteidiger auftreten. Michael Schröder übernimmt die Rolle des Heinrich V. und spielt diesen als ambivalenten Herrscher, der die Verantwortung von Soldaten und die Verletzlichkeit der Zivilbevölkerung diskutiert.
Einzigartige Darbietung und persönliche Erlebnisse
Der erste Teil der Aufführung enthält beeindruckende Szenen aus „Heinrich V.“, die die Themen Kriegsführung und Machtstreben thematisieren. Im zweiten Teil haben Mitglieder des Ensembles, die persönlich Flucht und Vertreibung erlebt haben, die Möglichkeit, ihre Kriegserfahrungen zu teilen. So spricht Saskia von Winterfeld über ihren Großvater, während Ilya Khodyrev von seiner Verhaftung in Russland und Illia Rudakov über den Konflikt im Donbass berichtet. Diese persönlichen Berichte sollen die Zuschauer für die konkreten Auswirkungen der gegenwärtigen Kriege sensibilisieren, einschließlich erschütternder Zahlen der Toten.
Zusätzlich werden in der Inszenierung Elemente wie Live-Musik hinzugefügt, um die Handlung weiter voranzutreiben. Die Perspektiven von Machiavelli und Arendt ermöglichen es, die tragischen Entscheidungen und die Manipulation durch die Macht einerseits und die menschlichen Kosten andererseits zu beleuchten. Heinrich V. steht vor der Herausforderung, sein Anspruch auf den französischen Thron durchzusetzen, während sein Heer unter Erschöpfung und Krankheit leidet, was die Dramatik der Situation zusätzlich unterstreicht.
Zusammenarbeit und ethischer Anspruch
Diese Inszenierung ist nicht nur ein künstlerisches, sondern auch ein politisches Statement zur Verständigung und zum Frieden. Die Mitwirkenden stammen aus Russland, der Ukraine und Deutschland und leisten so einen wichtigen Beitrag zu einem aktuellen Diskurs über Verantwortung und Frieden. Die Dramaturgie, die von Natalia Skorokhod ausgearbeitet wurde, verbindet mehrere erzählerische und zeitliche Ebenen und wird durch eine künstlerische Leitung, die von Christian Leonard übernommen wird, unterstützt.
Insgesamt präsentiert sich „Macht. Krieg. Frieden (?)“ als ein Werk, das tiefgründige Fragen zu Macht, Verantwortung und den Folgen von Krieg aufwirft. Es regt zur Reflexion an und fordert sowohl das Publikum als auch die Mitwirkenden heraus, sich intensiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Angesichts der gegenwärtigen geopolitischen Spannungen ist die Premiere nicht nur ein kulturelles, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis von hoher Relevanz.
Für weitere Informationen zu der Inszenierung und Ticketmöglichkeiten besuchen Sie bitte berlin.de. Zusätzliche Hintergründe zur Theatergeschichte finden Sie auf theatergeschichte.org. Die vollständigen Details zur Uraufführung sind unter rbb24.de erhältlich.
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Ort | Österreichpark, Berlin, Deutschland |
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