Pflegekosten in Berlin explodieren: Über 3.000 Euro pro Monat fällig!

Pflegekosten in Berlin explodieren: Über 3.000 Euro pro Monat fällig!

Berlin, Deutschland - In Berlin steigen die Kosten für die Pflege in Heimen erheblich. Ab dem 1. Juli 2024 liegt der durchschnittliche Eigenanteil der Bewohner bei 3.123 Euro pro Monat, was einem Anstieg von 228 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit übersteigt der Eigenanteil im ersten Jahr die 3.000 Euro-Marke und liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 3.018 Euro. Besonders besorgniserregend ist die Situation für die Pflegebedürftigen in Berlin, da die Stadt im Vergleich zu Brandenburg, wo der Durchschnitt bei 2.875 Euro liegt, erheblich höhere Kosten aufweist. Dies berichtet rbb24.

Ein prägnantes Beispiel für die hohen Kosten bietet Bremen, wo der höchste Eigenanteil im ersten Jahr mit 3.449 Euro pro Monat zu Buche schlägt, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 3.427 Euro. Die Hauptursachen für diese drastischen Kostensteigerungen sind steigendende Personal- und Lebenshaltungskosten. Pflegebedürftige müssen daher auch selbst für die Pflege bezahlen. Der Eigenanteil für Pflege und Betreuung liegt bundesweit bei 1.862 Euro im Monat und hat sich seit Mitte 2024 um 184 Euro erhöht.

Zusätzliche Belastungen für Heimbewohner

Trotz diverser Entlastungszuschläge, die seit 2022 eingeführt wurden und die Kosten im ersten Jahr um 15% senken, bleibt der Eigenanteil für viele Pflegebedürftige eine erhebliche finanzielle Belastung. Aktuell müssen die Betroffenen im Schnitt 1.991 Euro für Pflege selbst aufbringen, was einem Anstieg von 126 Euro seit Mitte 2024 entspricht. Hierbei werden auch Unterkunft und Verpflegung in Höhe von durchschnittlich 1.018 Euro pro Monat berücksichtigt, deren Kosten ebenfalls gestiegen sind.

Ulrike Elsner, Vorstandschefin des Ersatzkassenverbands, äußert besorgniserregende Bedenken hinsichtlich dieser hohen Belastungen für die Heimbewohner. Die Situation wird durch die anhaltende Diskussion um Reformvorschläge verschärft, die von einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe unter Leitung von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erarbeitet werden. Ziel ist es, die Pflege zu einem Thema zu machen, das kein Armutsrisiko darstellt. Dabei kritisiert der Bundesrechnungshof, dass 12,6% der Pflegebedürftigen in Heimen leben, aber 30% der Ausgaben der Pflegeversicherung verursachen.

Reformen in Aussicht

Erwartungen deuten darauf hin, dass die Entlastungszuschläge in diesem Jahr auf 7,3 Milliarden Euro steigen könnten. Während darüber diskutiert wird, ob ein bundesweiter Eigenanteilsdeckel eingeführt oder mehr Steuermittel zur Verfügung gestellt werden sollten, fordern Pflegekassen die Erstattung von Corona-Ausgaben und die Übernahme von Rentenbeiträgen für pflegende Angehörige. Der Bundesrechnungshof stellt klar: „Es fehlt nicht an Erkenntnissen, sondern am Willen zur Umsetzung,“ was die Dringlichkeit einer Reform unterstreicht.

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OrtBerlin, Deutschland
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