Das Bezirksamt Pankow setzt seinen Fokus auf die Verkehrswende in verschiedenen Kiezen. Nachdem das Komponistenviertel und der Arnimkiez bereits unter die Lupe genommen wurden, folgen nun das Winsviertel, der Bötzow-Kiez und die Grüne Stadt. Verkehrszählungen in diesen Vierteln zwischen Danziger Greifswalder und Kniprodestraße bilden die Basis für zukünftige Maßnahmen.
Ein wichtiger Schwerpunkt liegt auf der Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner. Vom 4. September bis zum 5. Oktober 2024 haben alle die Möglichkeit, in einer Online-Befragung auf mein.berlin.de ihre Bedürfnisse und Ideen einzubringen. Zusätzlich wird das Beteiligungsteam vor Ort sein, um in persönlichen Gesprächen ein Stimmungsbild der Kieze einzufangen.
Besonders interessant sind die geplanten Beteiligungsformate in der Bibliothek am Wasserturm ab dem 18. September. An diesem Tag informiert das Planungsteam über die Vorhaben und präsentiert erste Ergebnisse. Hier können Anliegen direkt eingebracht werden, und es besteht sogar die Möglichkeit, an einem Planspiel teilzunehmen. In offenen Sprechstunden am 24. September und 1. Oktober sowie einem speziellen Event für Kinder und Jugendliche am 25. September wird die Teilnahme an den Planungen weiter gefördert.
Die Umsetzung der Verkehrskonzepte für alle drei Kieze ist für das Frühjahr 2025 geplant. Diese Konzepte werden in Zusammenarbeit mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Expertenteams erarbeitet. Das Ziel ist es, den Kfz-Durchgangsverkehr in den Wohnquartieren einzuschränken und die Straßen lebenswerter zu gestalten.
Ein Kiezblock ist dabei das Leitbild für die geplanten Maßnahmen. Dieses Konzept beinhaltet die Schaffung städtischer Wohnquartiere ohne Durchgangsverkehr für Autos, wobei die Erreichbarkeit innerhalb des Viertels weiterhin gewährleistet ist. Langfristig sollen die Straßen auch für den Aufenthalt attraktiver gestaltet und belebt werden.
Die geplanten Verbesserungen zeugen von einem positiven Trend in der städtischen Entwicklung und setzen gleichzeitig auf die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Die Verkehrswende in den Kiezen Winsviertel, Bötzow-Kiez und Grüne Stadt verspricht eine lebenswerte und nachhaltige Gestaltung des öffentlichen Raums.
Historische Parallelen
Bei der Umsetzung von Kiezblocks in Pankow können historische Parallelen zu ähnlichen städtebaulichen Projekten in anderen deutschen Städten gezogen werden, wie z.B. der Verkehrsberuhigung von Wohnvierteln in Hamburg oder München. Diese Projekte haben gezeigt, dass die Reduzierung des Kfz-Verkehrs in Wohngebieten positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Bewohner und die Attraktivität des öffentlichen Raums haben kann. Dabei ist jedoch zu beachten, dass jeder Kiez individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen aufweist, die spezifische Lösungsansätze erfordern.
Hintergrundinformationen
Die Einführung von Kiezblocks in den Pankower Kiezen ist Teil eines breiteren Trends zur Förderung nachhaltiger Mobilität und zur Schaffung lebenswerter Städte. In Zeiten des Klimawandels und steigender urbaner Bevölkerungszahlen gewinnt die Verkehrsberuhigung von Wohnvierteln zunehmend an Bedeutung. Durch den Fokus auf eine fußgänger- und fahrradfreundliche Infrastruktur sollen die Kieze attraktiver und lebenswerter gestaltet werden. Die Planung und Umsetzung solcher Maßnahmen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung, Planungsbüros, Bürger:innen und anderen Interessengruppen, um die Bedürfnisse aller Stakeholder angemessen zu berücksichtigen.
– NAG