Olympia in Berlin: Zweifel an wirtschaftlichem Nutzen wachsen!

Berlin diskutiert intensiv über die Olympiabewerbung 2036-2044, während Befürworter und Kritiker die wirtschaftlichen Chancen und Risiken abwägen.
Berlin diskutiert intensiv über die Olympiabewerbung 2036-2044, während Befürworter und Kritiker die wirtschaftlichen Chancen und Risiken abwägen. (Symbolbild/MB)

Olympia in Berlin: Zweifel an wirtschaftlichem Nutzen wachsen!

Berlin, Deutschland - Die Bewerbung Berlins für die Olympischen Spiele zwischen 2036 und 2044 stößt auf ein geteiltes Echo. Während die Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) die positiven Effekte für die Stadt betont, äußert der Ökonom Oliver Holtemöller, Präsident des Leibniz Instituts für Wirtschaftsforschung, ernsthafte Zweifel an den wirtschaftlichen Vorteilen. Holtemöller weist in einem aktuellen Artikel von rbb24 darauf hin, dass wissenschaftliche Studien belegen, dass es keine signifikanten ökonomischen Effekte auf die Wertschöpfung der Gastgeberländer gibt. Ein Beispiel dafür sind die Olympischen Spiele in London, wo das Delta zwischen Ausgaben und Einnahmen bei acht Milliarden US-Dollar lag – ein klarer Verlust für die Veranstalter.

Holtemöller betont zudem, dass viele Unternehmen ihre Gewinne im Ausland versteuern, was die lokalspezifischen Vorteile erheblich schmälert. Seine Bedenken werden durch die Furcht vor Verdrängungseffekten untermauert, die von einem Ansturm von Olympia-Touristen auf Berlin herrühren könnten.

Politische Unterstützung und Infrastruktur

Eine Umfrage des BerlinTrend zeigt, dass 46 Prozent der Berliner für eine Olympiabewerbung sind, während etwa 10 Prozent noch unentschieden sind. Der Landessportbund Berlin plant eine Werbekampagne, um die Unterstützung für die Bewerbung zu mobilisieren. Darüber hinaus gibt es Überlegungen zu einer Volksinitiative, um das Abgeordnetenhaus zur Unterstützung der Olympiabewerbung aufzufordern.

Nationale Perspektiven

Dies ist nicht nur Berlins Anliegen. Auch andere Städte wie Hamburg, München und Köln bewerben sich um die Austragung der Spiele. Laut einem Bericht von DOSB wird der Bewerbungsprozess von hoher politischer Unterstützung begleitet. Ministerpräsident*innen aus mehreren Bundesländern haben ihre Unterstützung für die Bewerbungen signalisiert. Berlins Bürgermeister Kai Wegner hebt dabei die Chance auf Frieden, Solidarität und Freiheit hervor, die durch die Spiele gefördert werden könnten.

Die Konzepte der Bewerberstädte werden bis September weiterentwickelt, wobei die finale Bewertung im Herbst 2026 durch eine außerordentliche DOSB-Mitgliederversammlung erfolgen soll.

Wirtschaftliche Unsicherheiten

Die Erfahrungen aus Paris, wo 2024 die Olympischen Spiele ausgerichtet werden, werfen ebenfalls einen kritischen Blick auf die wirtschaftlichen Aspekte der Bewerbung. Laut einem Artikel von Tagesschau sind die Gesamtkosten der Spiele in Paris auf 7,7 Milliarden Euro geschätzt, wobei der tatsächliche wirtschaftliche Einfluss oft geringer ausfällt als erwartet. Die Sorge um hohe Kosten und niedrige Einnahmen ist also nicht unbegründet.

Trotz der aufstrebenden Bedenken bleibt die Initiative zur Olympiabewerbung ein zentrales Thema in der Berliner und nationalen Diskussion über den Sport und dessen gesellschaftlichen Wert.

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OrtBerlin, Deutschland
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