Nazi-Schmierereien in Heiligensee: 18 Autos und Friedhof verunstaltet!

Nazi-Schmierereien in Heiligensee: 18 Autos und Friedhof verunstaltet!

Berlin-Heiligensee, Deutschland - In der vergangenen Woche kam es in Berlin-Heiligensee zu einer besorgniserregenden Zunahme von Vandalismus. Am Wochenende wurden 18 Fahrzeuge im Elchdamm und Wesselburer Weg mit schwarzer Farbe beschmiert. Diese Schmierereien umfassten Hakenkreuze und den Schriftzug NSDAP. Ein Passant entdeckte die Schmierereien am Sonntagvormittag und informierte die Polizei, die daraufhin die Ermittlungen aufnahm. Der Staatsschutz, zuständig für politisch motivierte Straftaten, ermittelt nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigungen. rbb24 berichtet, dass die Gründe für die Auswahl der beschmierten Fahrzeuge ebenfalls Teil der Ermittlungen sind.

Doch nicht nur Autos wurden Ziel der Schmierereien. Mitarbeiter des Reinickendorfer Straßen- und Grünflächenamtes entdeckten kürzlich auch auf dem Friedhof Heiligensee die gleichen Nazi-Symbole. Insgesamt wurden dort 41 Verunstaltungen mit Hakenkreuzen und dem Schriftzug NSDAP in weißer Farbe gefunden. Diese Vorfälle wurden ebenfalls bei der Polizei angezeigt. Das Bezirksamt hat die Reinigung der betroffenen Gegenstände bereits in die Wege geleitet. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner äußerte sich erschüttert über den Vandalismus und betonte den Respekt gegenüber den Toten. raz-zeitung berichtete, dass auch Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel den Vorfall verurteilt hat und die Bedeutung des Friedhofs als Ort des Gedenkens hervorhebt.

Wachsende Besorgnis über Antisemitismus

Diese Vorkommnisse sind Teil eines besorgniserregenden Trends. Laut der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) kam es in Berlin im ersten Halbjahr 2024 zu einer Zunahme antisemitischer Sachbeschädigungen. In diesem Zeitraum wurden 21 Vorfälle gemeldet, während es im gesamten Jahr 2023 lediglich 18 waren. Überwiegend handelt es sich um Schmierereien und Beschädigungen von Mahnmalen sowie Stolpersteinen, die häufig Ziel von Vandalismus sind. rbb24 vermerkt, dass nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 ein Anstieg antisemitischer Vorfälle zu verzeichnen ist.

Besonders auffällig ist, dass die Täter oft aus einem rechtsradikalen Spektrum kommen. Jedoch zeigen sich seit den Ereignissen in Israel auch Störungen durch antiisraelische Aktivisten. Rias erwartet, dass die Zahlen antisemitisch motivierter Sachbeschädigungen im Laufe des Jahres 2024 weiter steigen werden, insbesondere an bedeutenden Gedenktagen.

Der wiederholte Vandalismus auf Friedhöfen und Gedenkstätten wirft ernsthafte Fragen über die gesellschaftliche Toleranz gegenüber solchen extremistischen Einstellungen auf. In Anbetracht der aktuellen Vorfälle wird eine verstärkte Überwachung und Sicherheitsmaßnahmen umso dringlicher. raz-zeitung und politische Akteure fordern verstärkt Maßnahmen, um die Gedenkorte zu schützen und den Respekt für die Opfer der Vergangenheit zu gewährleisten.

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OrtBerlin-Heiligensee, Deutschland
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