Müllchaos in Berlins Mitte: Strenge Maßnahmen gegen Littering!
Bezirksamt Mitte informiert über zunehmende Müllverschmutzung durch Veranstaltungen und Maßnahmen zur Reduzierung von Littering.

Müllchaos in Berlins Mitte: Strenge Maßnahmen gegen Littering!
Die zunehmende Verschmutzung des öffentlichen Raums in Berlin-Mitte macht den Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Christopher Schriner, aufmerksam. Besonders während Großveranstaltungen sammelt sich Klein- und Verpackungsmüll an, was sowohl ökologische als auch ästhetische Probleme mit sich bringt. Zigarettenkippen, Essensverpackungen, Kronkorken und Flaschen sind die häufigsten Abfallarten, die eine hohe Nachfrage nach zeitraubender und kostspieliger Beseitigung zur Folge haben, wie berlin.de berichtet.
Zusätzlich zu den Herausforderungen, die durch solche Müllansammlungen entstehen, ist ein klarer Zusammenhang mit dem Anstieg der Nutzerzahlen in Grünanlagen und Innenstädten zu erkennen. Nach den Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen ist das Müllaufkommen deutlich gestiegen, wie das Umweltbundesamt in seiner Studie dokumentiert. Ein besonders besorgniserregendes Phänomen, das dabei auftritt, ist das „Littering“. Es handelt sich um die achtlose Entsorgung von Abfällen, die weiterhin ein akutes Problem darstellt.
Maßnahmen gegen Müll und Littering
Das Bezirksamt Mitte hat bereits 2007 Regelungen zu Sondernutzungen erlassen, um dem Müllproblem aktiv entgegenzuwirken. In einem speziellen Verbot lässt sich der mobile Handel in der historischen Mitte des Bezirks nicht mehr vereinzelt betreiben. Die geographischen Grenzen dieser Regelung erstrecken sich vom Fernsehturm bis zum S-Bahnhof Tiergarten in Ost-West-Richtung und vom Hauptbahnhof bis zum Landwehrkanal in Nord-Süd-Richtung. Zu den betroffenen Gebieten gehören unter anderem das Regierungsviertel, die Straße des 17. Juni, das Brandenburger Tor sowie der Große Tiergarten. Bei Zuwiderhandlungen drohen Geldbußen von bis zu 10.000 Euro, und selbst in Grünanlagen kann die Geldbuße bis zu 5.000 Euro betragen.
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse des Umweltbundesamtes, dass 58% der befragten Experten in den letzten fünf Jahren eine Zunahme von Littering beobachtet haben. Ein zentraler Punkt sind Abfälle wie Kunststoff-/Verbundmaterialien, die in den letzten Jahren stark angestiegen sind. Eine Erhebung zeigt, dass 75% der gelitterten Abfälle Zigaretten sind, gefolgt von Einweggetränkebechern und Kaugummis. Um diesen Missstand zu bekämpfen, sind nicht nur städtische, sondern auch bundesweite Maßnahmen erforderlich.
Aktuelle Situation und Ausblick
Gemäß den Statistiken zum Abfallaufkommen, die destatis.de bereitstellt, bleibt Kunststoffabfall ein zentrales Thema. Dieser Abfall wird unter „gemischte Verpackungen / Wertstoffe“ geführt und bildet den Schwerpunkt vieler städtischer Entsorgungsstrategien. Die Abfallrahmenrichtlinie der EU hingegen verpflichtet Kommunen und Staaten, Maßnahmen zur Reduzierung von Littering zu ergreifen.
Mehr als 75% der Experten weisen auf den weiterhin bestehenden Handlungsbedarf hin. Sensibilisierungs- und Bildungsmaßnahmen, die Stärkung von Mehrweg- und Pfandsystemen sowie die Optimierung des Produktdesigns sind entscheidende Schritte, um die Abfallproblematik nachhaltig zu reduzieren. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass das Problem nicht die alleinige Verantwortung der Städte und Gemeinden ist, vielmehr erfordert es ein gemeinsames Vorgehen auf verschiedenen Ebenen.