Mobbing-Drama an der Carl-Bolle-Schule: Eine Lehrkraft kämpft zurück!

Mobbing-Drama an der Carl-Bolle-Schule: Eine Lehrkraft kämpft zurück!
Carl-Bolle-Grundschule, 10179 Berlin, Deutschland - Immer wieder werden in Schulen Fälle von Mobbing und Diskriminierung bekannt, doch der Fall von Oziel Inacio-Stech an der Carl-Bolle-Grundschule in Berlin-Mitte sticht besonders ins Auge. Inacio-Stech, der seit 2016 als pädagogische Unterrichtshilfe und Diversity-Beauftragter tätig ist, berichtete von monatelangen Beleidigungen und Drohungen durch Schüler. Die Vorfälle, die meist aufgrund seiner Homosexualität geschahen, wurden Anfang 2025 durch Medienberichte publik, wo sie erneut die Debatte über Diskriminierung im Bildungswesen anheizten, wie rbb24 berichtete.
Ein besonders schwerer Vorfall ereignete sich im Mai 2023, als Inacio-Stech während des Unterrichts massiv beleidigt und bedroht wurde. Einem Antrag auf einen Diversity-Workshop als Präventionsmaßnahme wurde von der Schulleitung vollständig widersprochen. Dies geschah nur wenige Monate vor weiteren Vorfällen, in denen eine Lehrerin in zwei separaten Situationen Beschwerden über die Interaktion zwischen Inacio-Stech und seinen Schülern äußerte.
Reaktionen und rechtliche Schritte
Im Gespräch mit der Schulleitung wurde Inacio-Stech geraten, Distanz zu den Schülern zu halten, um Gerüchte zu vermeiden. Er wies die Vorwürfe zurück und reichte eine Klage wegen übler Nachrede gegen die Lehrerin ein. Seine Situation eskalierte weiter, als er am 3. September 2024 einen Antrag auf ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) einreichte. Im weiteren Verlauf stellte sein Anwalt am 11. September 2024 eine Strafanzeige aufgrund von Verletzungen seiner Fürsorgepflicht durch die Schulleitung, was die Angelegenheit zusätzlich komplizierte.
Die Vorwürfe gegen Inacio-Stech wurden letztendlich von den für die Untersuchung zuständigen Kindern widerrufen. Sie gaben an, dass ihnen die Aussagen von der beschwerdeführenden Lehrerin eingeredet worden seien. Obwohl das Verfahren im November 2024 eingestellt wurde, klagte Inacio-Stech weiterhin gegen die Schulaufsicht, nachdem seine Bitten um Rehabilitation und ein Treffen mit der Bildungssenatorin abgelehnt wurden.
Diskriminierung im Bildungsbereich
Der Fall von Inacio-Stech ist symptomatisch für ein größeres Problem im deutschen Bildungssystem. Laut der Antidiskriminierungsstelle des Bundes sind Diskriminierungserfahrungen in Kitas, Schulen und Hochschulen weit verbreitet und treten häufig in Form von verbalen Übergriffen und Mobbing durch Mitschüler auf. Das AGG bietet zwar bestimmten Schutz vor Benachteiligung, lässt jedoch in vielen Bereichen, insbesondere in öffentlichen Schulen, rechtliche Lücken, die die Schutzmechanismen für Schüler*innen und Studierende betreffen.
Im Fall von Inacio-Stech wird deutlich, wie wichtig es ist, dass Schulen effektive Maßnahmen ergreifen, um Diskriminierung aktiv zu bekämpfen und betroffenen Lehrkräften Unterstützung zu bieten. Die Notwendigkeit einer Revision der bestehenden Schulgesetze und eine stärkere Anerkennung der Diskriminierungsproblematik sind dringlich, um die Rechte aller Beteiligten zu wahren.
Details | |
---|---|
Ort | Carl-Bolle-Grundschule, 10179 Berlin, Deutschland |
Quellen |