Mit Das schlaue Füchslein: Cottbus’ letzte Premiere der Spielzeit!

Premiere von Janáčeks "Das schlaue Füchslein" am Staatstheater Cottbus: eine packende Oper über Freiheit und Natur.
Premiere von Janáčeks "Das schlaue Füchslein" am Staatstheater Cottbus: eine packende Oper über Freiheit und Natur. (Symbolbild/MB)

Mit Das schlaue Füchslein: Cottbus’ letzte Premiere der Spielzeit!

Cottbus, Deutschland - Am 27. Juni 2025 feierte das Staatstheater Cottbus die Premiere der Oper „Das schlaue Füchslein“, die vom tschechischen Komponisten Leoš Janáček geschaffen wurde. Diese Aufführung thematisiert den Versuch, die Natur zu zähmen, und endet mit einem tragischen Ausgang.

Die Handlung der Oper erstreckt sich über drei Akte und folgt der Geschichte der jungen Füchsin, gespielt von Anne Martha Schuitemaker. Sie wird von einem Förster gefangen, kann jedoch ihrer Gefangenschaft entfliehen und kehrt in den Wald zurück. Dort begegnet sie einem anderen Fuchs, dargestellt von Rahel Brede, mit dem sie eine Familie gründet. Die Regie dieser Inszenierung übernahm Armin Petras, der bereits Janáčeks „Katja Kabanowa“ inszenierte. Diese Aufführung stellt nicht nur eine Premiere dar, sondern markiert auch das Ende der Spielzeit und den Abschied von Intendant Stephan Märki, während Hasko Weber zur kommenden Spielzeit die Leitung des Theaters übernehmen wird.

Thematische Tiefen

„Das schlaue Füchslein“ wird häufig als Kinderoper bezeichnet, doch die Themen, die Janáček darin behandelt, sind tiefgründig und ernst. Es dreht sich um zentrale Fragen der Freiheit, der Zähmung sowie des Zusammenlebens von Menschen und Tieren. Diese Fragen sind nicht nur für die Protagonisten relevant, sondern fordern auch das Publikum zur Reflexion auf. Die Oper thematisiert die Beziehung zwischen der Menschenwelt und der Tierwelt und spiegelt die Begegnungen und Konflikte zwischen diesen beiden Sphären wider. Sie erzählt vom Traum einer Versöhnung zwischen Natur und Kultur und entwickelt eine bedeutende Liebesszene zwischen den beiden Füchsen.

Janáček, der von 1854 bis 1928 lebte, gilt als einer der herausragendsten Komponisten der Spätromantik und frühen Moderne. Sein Stil, der stark von mährischen und slawischen Volksmelodien inspiriert ist, findet in „Das schlaue Füchslein“ eindrucksvoll Ausdruck. Das Libretto basiert auf einer Bildergeschichte von Rudolf Těsnohlídek, die ursprünglich in der tschechischen Tageszeitung „Lidové noviny“ ab 1920 erschien.

Ein Abschied und ein Neuanfang

Mit der Premiere von „Das schlaue Füchslein“ verbindet sich auch die Abschiedsaufführung des bisherigen Intendanten Stephan Märki, was der Inszenierung eine zusätzliche emotionale Ebene verleiht. Die Musik des Philharmonischen Orchesters des Staatstheaters Cottbus, unter der Leitung von Johannes Zurl, sorgt für die musikalische Untermalung der komplexen Erzählstruktur, die Janáček so meisterhaft komponiert hat.

Die dramatische Erzählung gipfelt in einem tragischen Moment, als die Füchsin schließlich vom Wilderer erschossen wird. Diese Wendung Bedeutet nicht nur das Ende der Geschichte, sondern wirft auch Fragen über die Herausforderungen der Zähmung der Natur auf, die Janáček sowohl in seinem Werk als auch in seinem Leben thematisierte.

Die Inszenierung von „Das schlaue Füchslein“ wird somit nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern auch ein tiefgehender Kommentar zu den Verhältnissen zwischen Mensch und Natur, der über die Distanz des Theaters hinausgeht und aktuelle Fragen aufwirft.

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OrtCottbus, Deutschland
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