Mieten in Berlin: Über 400.000 Erhöhungen durch Stadtgesellschaften!
Mieterhöhungen in Berlin betreffen über 90.000 Wohnungen. Ursachen sind gestiegene Baukosten und sinkende Neubauten.

Mieten in Berlin: Über 400.000 Erhöhungen durch Stadtgesellschaften!
In Berlin steigen die Mieten kontinuierlich, und das hat weitreichende Auswirkungen auf die sozialen Strukturen der Stadt. Die Hauptursache für die anhaltenden Mietsteigerungen ist die stockende Neubautätigkeit, die ihrerseits auf ein gesunkenes Investitionsvolumen im Immobiliensektor zurückzuführen ist. Auf eine parlamentarische Anfrage des Linke-Abgeordneten Niklas Schenker hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen nun aktuelle Daten veröffentlicht, die zeigen, dass auch landeseigene Wohnungsgesellschaften erheblich zu diesen Entwicklungen beitragen.
Aktuellen Informationen zufolge haben die großen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin zahlreiche Mieterhöhungen angekündigt. Allein die Degewo hat die meisten Mieterhöhungen mit 66.200 Fällen vorgenommen, gefolgt von Gewobag mit 65.421 und Gesobau mit 58.188 Mieterhöhungen. Auch die Gesellschaften Stadt und Land sowie Howoge liegen mit 37.730 und 31.813 Mieterhöhungen im höheren zweistelligen Bereich. Interessanterweise ist die WBM die einzige landeseigene Gesellschaft, die bislang keine Mieterhöhungen umgesetzt hat.
Umfang der Mieterhöhungen
Es stehen Mieterhöhungen für über 90.000 Wohnungen bevor, die zu Beginn des kommenden Jahres wirksam werden sollen. Die durchschnittliche Erhöhung beträgt zwischen 32 und 45 Euro pro Monat und betrifft unter anderem Gesellschaften wie Degewo (ca. 20.000 Wohnungen), Gesobau (12.500), Howoge (27.900) und Gewobag (über 20.000). Die Mieterhöhungsmitteilungen werden bis Ende Oktober an die Mieter versendet und könnten damit zusätzliche Unsicherheit schaffen.
Diese Mieterhöhungen sind das Ergebnis einer neuen Kooperationsvereinbarung zwischen dem Senat und den Wohnungsbaugesellschaften, die seit 2023 gilt. Diese Vereinbarung ermöglicht jährliche Erhöhungen von bis zu 2,9 % für den gesamten Wohnungsbestand. Einzelne Wohnungen können sogar noch höher erhöht werden, sofern andere Mieten konstant bleiben. Im Vergleich zu bundesweiten Regelungen, die Mieterhöhungen von bis zu 15 % in drei Jahren erlauben, liegen die Erhöhungen in Berlin bei rund 8 %.
Finanzielle Notwendigkeiten und soziale Verantwortung
Der Hintergrund der Mieterhöhungen liegt im hohen finanziellen Bedarf für Sanierungen und Neubauten, der durch gestiegene Baukosten infolge des Ukraine-Kriegs und der Inflation weiter verstärkt wird. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2024 wurden in über 150.000 Wohnungen Mieten erhöht. Die meisten Erhöhungen betrafen die Degewo und die Gesellschaft Stadt und Land, stark betroffen waren vor allem Mieter in den Bezirken Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Pankow und Treptow-Köpenick.
Die anhaltenden Erhöhungen stoßen auf scharfe Kritik aus der Opposition, die die soziale Verantwortung der landeseigenen Unternehmen betont. In einer Stadt, in der der Wohnungsdruck stetig wächst, stehen Mieter vor der Herausforderung, die finanziellen Anforderungen angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten zu stemmen.
Laut einer Veröffentlichung von Statista, die die Entwicklung der Angebotsmieten in Berlin von 2012 bis zum ersten Quartal 2025 analysiert, sind die Mieten in der Stadt einem stetigen Anstieg unterworfen. Die genauen Zahlen und Analysen sind auf der Plattform verfügbar und zeigen die Dramatik der Situation auf dem Wohnungsmarkt deutlich.
Für weitere Informationen zu diesem Thema und die Hintergründe der Mietpreisentwicklung in Berlin können Sie die vollständigen Berichte bei Berliner Zeitung, RBB und Statista nachlesen.