Lichtkunst am Reichstag: 30 Jahre Christo und Jeanne-Claude feiern in Berlin!

Lichtkunst am Reichstag: 30 Jahre Christo und Jeanne-Claude feiern in Berlin!
Reichstagsgebäude, Berlin, Deutschland - Am 9. Juni 2025 jährt sich die spektakuläre Verhüllung des Berliner Reichstags durch die Künstler Christo und Jeanne-Claude zum 30. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums erstrahlt die Westfassade des imposanten Gebäudes ab heute Abend in einer eindrucksvollen Lichtprojektion, die von etwa 24 Hochleistungsprojektoren erzeugt wird. Diese Inszenierung, die bis zum 20. Juni täglich zwischen 21:30 Uhr und 01:00 Uhr zu sehen ist, wird in Berlin von vielen Kunst- und Geschichtsinteressierten erwartet. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wird zur Eröffnung der Projektion anwesend sein, die bereits seit einigen Tagen in Vorbereitung ist.
Die Ausgaben für das Projekt belaufen sich auf etwa eine halbe Million Euro, wobei die Finanzierung durch die Stiftung von Christo und Jeanne-Claude sowie durch Roland Specker und Peter Schwenkow sichergestellt wird. Das Ziel dieser Kunstinstallation ist es, Berlin, die Wiedervereinigung, Demokratie und Kunst zu feiern. rbb24 berichtet, dass die Projektoren auf drei Gerüsttürmen angebracht sind, die 3 bis 3,5 Meter hoch und 80 Meter vom Reichstag entfernt stehen.
Ein episches Kunstwerk
Die ursprüngliche Verhüllung des Reichstags im Sommer 1995 war eine bedeutende Kunstaktion, die das Gebäude für zwei Wochen in 100.000 Quadratmeter silbernen Stoff hüllte. Die Idee dazu entstanden bereits 1971, aber erst nach 20 Jahren Diskussion wurde 1994 die Genehmigung erteilt. Die Aktion, die vom 24. Juni bis 7. Juli 1995 stattfand, lockte über 5 Millionen Besucher an und prägte nachhaltig das Bild der Wiedervereinigung Deutschlands. Die Bilder des „Wrapped Reichstag“ gingen um die Welt und machten Christo und Jeanne-Claude zu internationalen Kunstikonen. Deutsche Welle hebt hervor, dass das zentrale Anliegen der Verhüllung darin lag, das Gebäude neu erfahrbar zu machen und nicht zu verstecken.
Christo und Jeanne-Claude, die als gleichwertige Partner zusammenarbeiteten, sind bekannt für ihre temporären Mega-Kunstwerke, die oft in der Stadtlandschaft verankert sind. Alle ihre Projekte wurden durch den Verkauf von Zeichnungen sowie Modellen finanziert, und öffentliche Gelder oder Sponsoren lehnten die beiden ab. Die Vergänglichkeit ist ein zentrales Element ihrer Arbeit, mit dem sie die Betrachtenden immer wieder zur Reflexion anregen. Arte Concreta beschreibt, wie die Installationen durch die Verwendung von Stoffen und Seilen bewirken, dass die architektonische und natürliche Umgebung in neuem Licht erscheint.
Ein bleibendes Erbe
Die Kunst von Christo und Jeanne-Claude bleibt lebendig, auch nach dem Tod von Jeanne-Claude im Jahr 2009 und Christo im Jahr 2020. Ihr Erbe wird weiterhin durch neue Projekte gewürdigt, wie zuletzt durch die posthum umgesetzte Verhüllung des Arc de Triomphe in Paris im Jahr 2021. In diesem Jubiläumsjahr 2025, in dem beide Künstler 90 Jahre alt geworden wären, wird die Lichtprojektion am Reichstag ein besonderes Ereignis darstellen, das nicht nur die Vergangenheit ehrt, sondern auch die Relevanz der Kunst in der heutigen Zeit unterstreicht.
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Ort | Reichstagsgebäude, Berlin, Deutschland |
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