Kreistag Elbe-Elster: Neues Klinikkonzept trotz Widerstand beschlossen!
Der Kreistag Elbe-Elster lehnt Klinik-Konzept ab: Ein zentraler Neubau und Reformen in der Krankenhausplanung stehen an.

Kreistag Elbe-Elster: Neues Klinikkonzept trotz Widerstand beschlossen!
Der Kreistag Elbe-Elster hat am 17. Juni 2025 eine wichtige Entscheidung getroffen, die das Klinikum Elbe-Elster betrifft. Eine Beschlussvorlage der Freien Wähler, die die aktuellen Pläne für ein neues Klinikkonzept im Landkreis stoppen wollte, wurde mit 26 Stimmen gegen 22 abgelehnt. Zwei Abgeordnete enthielten sich. Diese Entwicklungen wurden von nahezu hundert Mitarbeitern des Klinikums aufmerksam verfolgt.
Vor sechs Wochen erfolgte bereits die Zustimmung zu einer sogenannten „3+1“-Lösung, die einen zentralen Neubau des Klinikums vorsieht. Aktuell wird darüber diskutiert, ob der Standort für den Neubau in Doberlug-Kirchhain errichtet werden soll. Gleichzeitig sollen bestehende Einrichtungen in Herzberg, Elsterwerda und Finsterwalde zu Gesundheitszentren mit Notfallgrundversorgung und häufigeren ambulanten Behandlungen umgewandelt werden.
Reaktionen auf die Entscheidung
Die Zustimmung zu den Plänen stieß nicht bei allen auf Zustimmung. Solveig Brombeer-Barig, die Vorsitzende des Betriebsrates, kritisierte die Ablehnung der Vorlage als „Riesenschlag ins Gesicht“. Die Finanzierung des ehrgeizigen „3+1-Konzepts“ bleibt jedoch unsicher; der Kreis hofft auf finanzielle Unterstützung aus dem Transformationsfonds. Angeblich sollen alle notwendige Unterlagen bis zum 30. August eingereicht werden, sodass der Antrag für den Neubau in gut zwei Monaten gestellt werden kann. Michael Winkler, Geschäftsführer des Klinikums, hat bestätigt, dass bereits Vorbereitungen für den Klinikneubau laufen.
Im Rahmen der laufenden Diskussionen um die Krankenhausreform 2025, welche eine Einführung eines bundeseinheitlichen Leistungsgruppensystems vorsieht, müssen sich auch die Kliniken in Elbe-Elster auf neue Gegebenheiten einstellen. Diese Reform zielt darauf ab, die aktuelle, oft als wenig transparent kritisierte Krankenhausplanung zu ersetzen. Künftig werden etwa 60-70 Leistungsgruppen definiert, die klare Qualitätsanforderungen an Personal und Ausstattung stellen. Dies könnte vor allem für kleinere Häuser bedeuten, dass sie sich vermehrt auf die Grundversorgung konzentrieren oder zu ambulanten Versorgungszentren umgewandelt werden.
Finanzierungsstrategien Überdenken
Die geplante Einführung einer Vorhaltefinanzierung soll einen Paradigmenwechsel in der Krankenhausfinanzierung darstellen, da sie die bisherigen, fallpauschalenbasierten DRG-Systeme ersetzen könnte. Clinics wären somit weniger dem Druck von Patientenzahlen ausgesetzt, was eine bessere Planbarkeit und einen stärkeren Fokus auf die Versorgungsqualität ermöglichen soll. Im Zuge dieser Reform müssen Klinikmanager ihre Geschäftsmodelle überdenken und neue Finanzierungsstrategien entwickeln, um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden.
Die bevorstehenden Veränderungen innerhalb der Kliniklandschaft, sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene, stellen sicher, dass alle Beteiligten gefordert sind, um hochwertige medizinische Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten. Der Kreistag Elbe-Elster steht mit seiner Entscheidung im Zentrum dieser Transformation, die die Patientenversorgung erheblich beeinflussen könnte. Weitere Informationen zu den Details der Reform finden Sie bei der Klinikmanagement Akademie und Solidaris.
Um den aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden, bedarf es einer engen Zusammenarbeit zwischen politischen Akteuren, Klinikleitungen und dem Gesundheitspersonal. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne in Elbe-Elster und der gesamte Krankenhaussektor in den kommenden Monaten entwickeln werden.