Inklusion am Arbeitsplatz: Berlin investiert 35 Millionen für Chancengleichheit!

Inklusion am Arbeitsplatz: Berlin investiert 35 Millionen für Chancengleichheit!
Berlin, Deutschland - Das soziale Miteinander und die Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen ist in der heutigen Gesellschaft ein zentrales Thema. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hat 2024 Inklusion am Arbeitsplatz in Berlin mit 35 Millionen EUR aus der Ausgleichsabgabe unterstützt. Diese Ausgaben sind in den letzten zwei Jahren um rund acht Prozent gestiegen. Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen sind gesetzlich verpflichtet, mindestens fünf Prozent dieser Stellen mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Erfüllen sie diese Vorgabe nicht, sind sie zur Zahlung einer Ausgleichsabgabe verpflichtet.
Die Einnahmen aus dieser Abgabe werden gezielt eingesetzt, um die Teilhabe von schwerbehinderten Menschen am Arbeitsleben zu fördern. Alexander Straßmeir, Präsident des Lageso, hebt die erfolgreiche Verwendung der Investitionen hervor, die in Programme und Maßnahmen fließen, damit schwerbehinderte Menschen gleichberechtigt am Berufsleben teilnehmen können. Dies umfasst insbesondere die Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie die behindertengerechte Gestaltung bestehender Arbeitsplätze.
Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt
In Deutschland leben rund 10,4 Millionen Menschen mit Behinderungen, davon sind 7,6 Millionen schwerbehindert. Trotz dieser Zahlen ist nur die Hälfte erwerbstätig oder hat eine abgeschlossene Ausbildung. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderungen liegt bei nahezu 11 Prozent, während sie bei Menschen ohne Behinderungen nur 5,7 Prozent beträgt. 1,6 Millionen Menschen mit Behinderungen sind nicht in den Arbeitsmarkt integriert. Dies wird durch die gesetzliche Vorgabe weiter erschwert, da 45.000 Arbeitgeber keine schwerbehinderten Personen beschäftigen, obwohl dies gesetzlich gefordert wird.
Die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2009 in Kraft trat, erkennt Inklusion als Menschenrecht an. Trotz der gesetzlichen Rahmenbedingungen bestehen weiterhin Vorurteile und Unsicherheiten bei Arbeitgebern. Marion Winger, Reha-Beraterin, betont die Notwendigkeit von Aufklärung auf Arbeitgeberseite, um deren Offenheit zu fördern und Inklusion in der Arbeitswelt voranzubringen.
Erfoglreiche Integration in Unternehmen
Beispiele erfolgreicher Integration zeigen, dass mit Hilfe der Agentur für Arbeit viele Menschen mit Behinderung ihren Platz im Berufsleben finden können. Dariean Bahr, der aufgrund eines Rückenmarksinfarkts im Rollstuhl sitzt, wechselte mit Unterstützung seines Arbeitgebers, der Firma Dachser, in den Bürobereich. Die Agentur für Arbeit half bei der Schaffung eines barrierefreien Arbeitsplatzes und übernahm einen Großteil der Kosten für die notwendigen Umbauten.
Jan-Ferdinand Lühmann, der Arbeitgeber von Bahr, hebt die soziale Verantwortung seines Unternehmens hervor und gibt zu bedenken, dass der gesamte Prozess von der Planung bis zur Arbeitsaufnahme sieben Monate dauerte. Regelmäßige Abstimmungen mit der Arbeitsagentur waren dabei entscheidend.
Gesellschaftliche Relevanz der Inklusion
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben hat nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die gesamte Gesellschaft eine immense Bedeutung. Sie bietet nicht nur finanzielle Sicherheit durch ein eigenes Einkommen, sondern fördert auch soziale Kontakte und Selbstbewusstsein. Eine höhere Erwerbsbeteiligung wirkt sich positiv auf den Staatshaushalt aus und trägt zur Einkommenssicherung in erwerbsfreien Lebensphasen bei.
Dennoch stehen die betroffenen Menschen weiterhin vor großen Herausforderungen. Zu den Ursachen gehören psychische Belastungen, Stigmatisierung und Mobilitätseinschränkungen, die deren Integration in den Arbeitsmarkt erschweren. Um diese Hindernisse zu überwinden, sind umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Erwerbsteilhabe von Menschen mit Behinderungen notwendig.
Die Bemühungen um eine inklusive Arbeitswelt zeigen, wie wichtig gesellschaftliche Verantwortung, Aufklärung und die Unterstützung durch Programme wie die Ausgleichsabgabe sind. Nur so kann eine echte Gleichberechtigung im Arbeitsleben und die Schaffung eines inklusiven Umfeldes für alle Menschen erreicht werden.
Für weiterführende Informationen über die Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz und die bestehenden Herausforderungen können Sie die folgenden Links besuchen: Lageso, Agentur für Arbeit, bpb.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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