Hitzewelle rollt auf Berlin und Brandenburg: Knacken wir die 37 Grad?

Hitzewelle in Berlin: Temperaturen über 30 Grad ab Dienstag, Gesundheitsrisiken durch Ozonbelastung und Wettergefahren.

Hitzewelle in Berlin: Temperaturen über 30 Grad ab Dienstag, Gesundheitsrisiken durch Ozonbelastung und Wettergefahren.
Hitzewelle in Berlin: Temperaturen über 30 Grad ab Dienstag, Gesundheitsrisiken durch Ozonbelastung und Wettergefahren.

Hitzewelle rollt auf Berlin und Brandenburg: Knacken wir die 37 Grad?

Die Hitzewelle, die in den kommenden Tagen Berlin und Brandenburg erfassen wird, sorgt für große Besorgnis. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert Temperaturen, die am Donnerstag Höchstwerte zwischen 33 und 37 Grad Celsius erreichen könnten. Diese Wetterlage wird durch das Azorenhoch Julia begünstigt, das für freundliches und trockenes Sommerwetter sorgt. Vor dem Einsetzen der markanten Hitzewelle sind die Temperaturen am Sonntag und Montag jedoch noch unter 30 Grad, mit Werten zwischen 23 und 27 Grad. Experten warnen vor einer hohen Ozonbelastung, die gesundheitliche Probleme auslösen kann, insbesondere in der zweiten Tageshälfte, wenn die gefühlte Temperatur auf 32 Grad ansteigt.

Zur Abmilderung der Hitze empfehlen Meteorologen sportliche Aktivitäten in der ersten Tageshälfte, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen und Sonnenschutz zu verwenden. Ab Freitag ist mit zunehmender Schwüle und einer erhöhten Gewitterneigung zu rechnen. Es bleibt unklar, ob diese Gewitter die Hitze am Wochenende vertreiben können. Zudem weist Meteorologe Raff darauf hin, dass während dieser Hitzewelle zwar keine unmittelbare Gefahr für die Pflanzenwelt besteht, die Waldbrandgefahr hingegen ansteigt. Ein bereits im Frühjahr entstandenes Niederschlagsdefizit wurde im Juli nicht vollständig kompensiert, was zusätzliche Risiken birgt. Wie rbb24 berichtet, sind diese extremen Wetterbedingungen Teil eines größeren Musters, das durch den Klimawandel bedingt ist.

Klima und Ozonbelastung

Laut einer Studie des Forschungszentrums Jülich ist die Belastung durch bodennahes Ozon während extremer Hitzeperioden erhöht. Diese Entwicklung hat weitreichende negative Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Landwirtschaft. Die Untersuchung verwendet Simulationen plausibler Klimaszenarien, um den Einfluss von Temperatur und Luftfeuchtigkeit isoliert zu betrachten. Bei einer Erwärmung von 2 °C im Vergleich zu vorindustriellen Niveaus wird ein Anstieg der Ozonbelastung in vielen Regionen festgestellt, was vor allem auf eine verstärkte chemische Produktion und die abnehmende Fähigkeit der Pflanzen zurückzuführen ist, Schadstoffe zu binden. fz-juelich hebt hervor, dass sich dieser Trend bei einer weiteren Erwärmung von 2,75 °C umkehren könnte, was eine resultierende Abnahme der Ozonkonzentration in der nördlichen Hemisphäre zur Folge hätte.

Die Studie zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen Klima, Wetter, Chemie und Ökologie. Während Pflanzen heute eine doppelte Rolle spielen – sie nehmen Ozon auf und kühlen ihre Umgebung – reagieren sie auf Stress, indem sie ihre Spaltöffnungen schließen, was deren Fähigkeit zur Schadstoffbindung einschränkt. Es wird prognostiziert, dass durch Ozon verursachte Todesfälle bei einer Erwärmung von 2 °C weltweit zunehmen könnten, während bei 2,75 °C diese Zahl abnimmt, insbesondere in Europa und Indien.

Gesundheitliche Risiken und Anpassung

Die gesundheitlichen Risiken durch die aktuellen und kommenden Hitzewellen sind nicht zu unterschätzen. Hitzewellen stellen die größte klimabedingte Bedrohung für die europäische Bevölkerung dar, wie die European Environment Agency betont. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und solche mit bestehenden gesundheitlichen Problemen. Diese Gruppen sind oft in Regionen ansässig, die vom städtischen Wärmeinseleffekt betroffen sind, was das Risiko von Hitzeerschöpfung und Hitzschlag erhöht.

Die EU hat verschiedene Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel eingeführt, darunter das „Europäische Klimagesetz“, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger vor umweltbedingten Risiken zu schützen. Um den gesundheitsrelevanten Risiken entgegenzuwirken, ist es entscheidend, dass öffentliche Warnsysteme, Sensibilisierungsmaßnahmen und angepasste Arbeitszeiten entwickelt werden.