Giffey knüpft wirtschaftliche Bande: Berlin und Indien im Aufwind!

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Wirtschaftssenatorin Giffey stärkt Berlins Kooperation mit Indien zur Fachkräftegewinnung und fordert schnellere Visa-Prozesse.

Wirtschaftssenatorin Giffey stärkt Berlins Kooperation mit Indien zur Fachkräftegewinnung und fordert schnellere Visa-Prozesse.
Wirtschaftssenatorin Giffey stärkt Berlins Kooperation mit Indien zur Fachkräftegewinnung und fordert schnellere Visa-Prozesse.

Giffey knüpft wirtschaftliche Bande: Berlin und Indien im Aufwind!

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hat vom 7. bis 11. Juli 2025 eine Wirtschaftsdelegation nach Indien geleitet, deren Hauptziel die Förderung von Kooperationen zwischen der indischen und der Berliner Wirtschaft war. In den Städten Bengaluru und Delhi standen Gespräche mit Ministerien, Unternehmen, Verbänden und Hochschulen auf der Agenda. Giffey beschrieb die Reise als beeindruckend und erkannte das große Interesse indischer Partner an Berlin sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.

Im Rahmen dieser Reise wurde eine Kooperationsvereinbarung mit dem Bundesstaat Karnataka unterzeichnet, die sich insbesondere auf die Vernetzung von Startup-Ökosystemen in Bereichen wie DeepTech, HealthTech, Fintech, GreenTech und Games konzentriert. Giffey wies auf das Potenzial für eine vertiefte Zusammenarbeit hin und stellte fest, dass Indien im neuen Internationalisierungskonzept für die Berliner Wirtschaft als Fokusland betrachtet wird. Die Senatorin setzte sich jedoch auch für eine Verbesserung der Visa-Erteilung für indische Fachkräfte ein.

Hürden bei der Visa-Erteilung

Die indischen Partner berichteten von langwierigen Wartezeiten auf Visa in deutschen Konsulaten, was die Zusammenarbeit erheblich erschwert. Giffey forderte eine Überprüfung der Visa-Prozesse durch das Auswärtige Amt, um die bürokratischen Hürden abzubauen. Diese Forderung steht im Kontext eines zunehmenden Fachkräftemangels in Deutschland, der den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften auf 90.000 schätzt und in den 2030er Jahren auf rund 400.000 ansteigen wird. Die junge indische Bevölkerung bietet hier eine wertvolle Ressource, da über 50% unter 28 Jahren alt sind.

Nach Äußerungen Giffeys haben viele junge Inderinnen und Inder Bedenken, ob sie in Deutschland willkommen sind, insbesondere vor dem Hintergrund des besorgniserregenden Rechtsrucks und der Wahrnehmung von Ressentiments gegen Migranten. Trotz dieser Herausforderungen plant Berlin, die Willkommenskultur für Fachkräfte aus dem Ausland weiter zu stärken und ein neues Auslandsbüro in Bengaluru zu eröffnen, das 2026 in Betrieb gehen soll.

Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes

Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das seit 2020 gilt, soll dazu beitragen, qualifizierte Arbeitskräfte nach Deutschland zu holen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden über 80.000 Visa für Arbeitskräfte ausgestellt, mit einem signifikanten Anstieg der erteilten Visa im Vergleich zum Vorjahr. Diese positive Entwicklung ist jedoch von Defiziten in der Visa-Erteilung, Wohnraum sowie Kinderbetreuung begleitet. Spitzenverbände der Wirtschaft, wie die DIHK, fordern dringend eine neue „Willkommenskultur“ in Deutschland.

Die Einführung der „Chancenkarte“, die am 1. Juni 2024 in Kraft trat, sollte weitere Erleichterungen schaffen. Bisher zeigt sich jedoch, dass nur knapp 200 Visa erteilt wurden. Die Karte soll es Fachkräften erleichtern, nach Deutschland zu kommen, wobei die Bewerbung auf Basis von Punkten erfolgt, die sich anhand von Sprachniveau, Berufserfahrung und Alter ergeben. Die Aussicht auf eine positive Reform könnte das Bild für hochqualifizierte Migranten jedoch erheblich verbessern.

Giffey betont sowohl die Vielfalt Berlins als auch die Stadt als attraktiven Standort für internationale Fachkräfte. Die Bemühungen, nicht nur das wirtschaftliche Zusammenarbeiten zu fördern, sondern auch die Willkommenskultur aktiv zu gestalten, stehen nun auf der Agenda der Berliner Politik. Ein Schritt in die richtige Richtung, um die Herausforderungen des Fachkräftemangels zu bewältigen.

Für detaillierte Informationen zu Giffeys Reise und den damit verbundenen Programmen besuchen Sie bitte die Seiten von berlin.de, Tagesspiegel und Tagesschau.