Fussball-Ereignis in der Kirche: Stummfilmpianist sorgt für Aufsehen!

Fussball-Ereignis in der Kirche: Stummfilmpianist sorgt für Aufsehen!

Schöneberg, Berlin, Deutschland - Am 5. Juli 2025 fand in der Zwölf-Apostel-Kirche in Schöneberg, Berlin, ein außergewöhnliches Public Viewing während der Frauen-Fußball-Europameisterschaft statt. An diesem Abend wurde das Auftaktspiel zwischen Deutschland und Polen in einer besonderen Atmosphäre verfolgt, denn anstelle der gewohnten Kommentarbegleitung gab es Live-Filmmusik von Stephan Graf von Bothmer, Deutschlands erfolgreichstem Stummfilmpianisten, der die Spiele am Flügel und an der Kirchenorgel musikalisch umrahmte. Die Veranstaltung zog ein gemischtes Publikum an, wobei überwiegend deutsche Fans vertreten waren, polnische Anhänger waren dagegen nicht anwesend.

Die Bänke der Kirche waren beim Auftaktspiel nahezu vollständig gefüllt, was die Anziehungskraft dieser besonderen Art des Public Viewing unterstrich. Dennoch gab es einige kritische Anmerkungen zu der musikalischen Begleitung. Während die polnischen Spielerinnen ihre Hymne sangen, spielte von Bothmer die deutsche Nationalhymne, ein Fauxpas, der Diskussionen auslöste. Die musikalische Untermalung wechselte zwischen Klavier, Disco-Beats und Synthie-Klängen, was nicht immer zur Spielsituation passte und die Schwierigkeit verdeutlichte, Musik und Fußball harmonisch zu verbinden.

Vielfältige Veranstaltungen mit Live-Musik

Die Idee, Sport und Musik zu kombinieren, ist nicht neu. Laut Stummfilmkonzerte hat Stephan Graf von Bothmer nicht nur an diesem Abend eine Performance gegeben, sondern auch in zahlreichen anderen Ereignissen, die bereits mehrere tausend Gäste angezogen haben. Diese Veranstaltungen, die das Public Viewing ohne Moderatoren und stattdessen mit dramatischer Live-Filmmusik präsentieren, fanden in verschiedenen Kirchen in Berlin und Frankfurt (Oder) statt, darunter die Emmaus-Kirche in Kreuzberg und das Kleist-Forum in Frankfurt (Oder). Die Konzerte beginnen typischerweise 15 Minuten vor dem Anpfiff und das Publikum erhält die Möglichkeit, Spenden zu entrichten, während Getränke wie Bier und Wein angeboten werden.

Dennoch bleibt die Zwölf-Apostel-Kirche aufgrund der unbequemen Bänke ein strittiger Veranstaltungsort für viele Fans. Während die Kirche als ruhiger Ort für das Public Viewing wahrgenommen wird, machten einige Besucher negative Erfahrungen und äußerten den Wunsch, zukünftige Fußballabende an einem bequemeren Ort zu verbringen.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Public Viewings

Angesichts der Vielzahl an geplanten Public Viewings rund um die Fußball-EM 2024 in Deutschland ist es wichtig, dass Organisatoren die rechtlichen Vorgaben beachten. Vereinsticket weist darauf hin, dass für nicht gewerbliche Public Viewings keine Lizenz und Gebühren erforderlich sind, sofern keine Eintrittsgelder erhoben werden. Auch kleinere Veranstaltungen mit maximal 300 Teilnehmern fallen in diese Kategorie. Organizer dürfen beim Public Viewing Speisen und Getränke verkaufen, müssen jedoch darauf achten, diese zu moderaten Preisen anzubieten.

Zusätzlich gilt es, wichtige Regelungen zu beachten, wie die Untersagung von Modifikationen am TV-Signal und die Einschränkungen bei der Werbung. So dürfen keine UEFA-Logos verwendet oder die Veranstaltung als offizielle UEFA-Veranstaltung beworben werden. Für größere, gewerbliche Public Viewings sind hingegen Lizenzen erforderlich, die sich nach Zuschauerzahl richten.

Die Kombination aus Sport und Musik bietet eine interessante Möglichkeit, Spiele zu verfolgen. Dennoch müssen Veranstalter darauf achten, dass sie die gesetzlichen Vorgaben einhalten und ein angenehmes Erlebnis für alle Zuschauer schaffen, um die Faszination des Fußballs mit einer einzigartigen musikalischen Interpretation zu verbinden.

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OrtSchöneberg, Berlin, Deutschland
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