Die lang erwartete Sanierung des Wasserturms im Kreuzberger Chamissokiez ist endlich abgeschlossen, nachdem sie im Jahr 2021 begann. Der Komplex, der aus dem Wasserturm, dem ehemaligen Maschinenhaus und einem Erweiterungsbau besteht, wird nun als Jugend-, Kultur- und Kommunikationseinrichtung genutzt. Das Gebäudeensemble, das 1887/88 erbaut wurde, steht unter Denkmalschutz und wurde vollständig aus bezirklichen Investitionsmitteln in Höhe von rund fünf Millionen Euro finanziert.
Die Sanierungsarbeiten umfassten eine grundlegende hochbauliche und gebäudetechnische Sanierung, die Verbesserung der Barrierefreiheit, die Neustrukturierung der WC-Anlagen sowie die Aktivierung zusätzlicher Flächen für die Jugendarbeit innerhalb der Gebäude. In Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde wurden verschiedene Elemente des historischen Gebäudes erhalten, wie die Fassade, die Dach- und Deckenkonstruktionen sowie der Wasserbehälter und das Wasserdruckrohr.
Der Rückzug der Jugendfreizeiteinrichtung DTK Wasserturm in ihr Stammhaus wird am 25. Mai mit einem Hoffest gefeiert. Bis zu 90 Kinder und Jugendliche nutzen täglich die Angebote der Jugendförderung vor Ort. Neben den bereits vorhandenen Räumlichkeiten stehen ihnen nach der Sanierung zusätzliche Einrichtungen wie ein Bewegungsraum im Turm, ein Tonstudio, eine Siebdruckwerkstatt, ein PC-Raum, ein Café und ein Veranstaltungssaal zur Verfügung.
Eine interessante historische Information ist, dass der Wasserturm auf dem höchsten Punkt des Tempelhofer Bergs von den Architekten Richard Schulz und Hugo Harting entworfen wurde und 1888 als städtische Wasserhebestation in historistischer Manier im Stil der märkischen Backsteingotik errichtet wurde. Nach verschiedenen Nutzungen wurde der Wasserturm schließlich 1988 der Jugendförderung übergeben.
Die Sanierungsarbeiten umfassten die Dach- und Fassadensanierung, Schadstoffsanierung, Erneuerung der Haustechnik, Verbesserung der Raumakustik, barrierefreie Toiletten, energetische Ertüchtigung, Brandschutzmaßnahmen und die Erschließung zusätzlicher Nutzflächen. Zusätzlich wurde das ungenutzte dritte Obergeschoss als Bewegungsraum hergerichtet. Auch der Turmfalke, der im Gebäude nistet, konnte nach den Arbeiten wieder einziehen.
Es ist erfreulich zu sehen, wie dieses historische Gebäude nach der Sanierung wieder zum Leben erweckt wurde und nun der Jugendförderung dienen kann. Der Bezirksstadtrat Andy Hehmke lobte die Detektivarbeit, die für die Wiederherstellung des bauzeitlichen Erscheinungsbildes erforderlich war, während sein Kollege Max Kindler sich über die zusätzlichen Räumlichkeiten für die Jugendarbeit freute. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Besucherinnen und Besucher werden sicher viele schöne Momente im sanierten Wasserturm erleben.
Quelle: www.berlin.de