Freundschaft über Grenzen: Ukrainische und russische Frauen vereint in Rüdersdorf

Freundschaft über Grenzen: Ukrainische und russische Frauen vereint in Rüdersdorf
Rüdersdorf, Deutschland - In Rüdersdorf, einer kleinen Stadt in Märkisch-Oderland, haben zwei Frauen, die durch den Krieg verbunden sind, eine bemerkenswerte Freundschaft aufgebaut. Jeva, eine Ukrainerin aus Tschornomorsk, und Aleksandra, die aus Kiew stammt, aber einen russischen Pass besitzt, lernten sich bei einem Willkommens-Treffen für ukrainische Flüchtlinge kennen. Beide sind Geflüchtete, die vor drei Jahren nach Deutschland flohen, nachdem Russland die Ukraine überfallen hatte. Ihre gemeinsamen Erfahrungen und ihre Kinder, die zeitweise Klassenkameradinnen waren, haben diese Verbindung verstärkt.
Die beiden Frauen unternehmen regelmäßig Aktivitäten zusammen, von Fahrradausflügen bis hin zu Restaurantbesuchen, und sprechen offen über den Krieg. Allerdings gibt es Unterschiede in ihren Ansichten. Aleksandra sieht die NATO als Bedrohung für Russland, während Jeva die territorialen Interessen als Motive für den Angriff betrachtet. Trotz dieser Differenzen betonen sie den respektvollen Umgang miteinander. Gemeinsam sind sie skeptisch gegenüber Friedensverhandlungen und allen Entwicklungen hinsichtlich möglicher Gebietsabtretungen in der Ukraine. Unabhängig vom Ausgang des Krieges möchten beide nicht zurückkehren.
Ukrainische Flüchtlinge in Deutschland
Die Situation ukrainischer Flüchtlinge in Deutschland bleibt angespannt. Laut aktuellen Daten leben zurzeit über 1,2 Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland. Diese Zahl umfasst 1.218.314 ukrainische Staatsbürger*innen, von denen 1.065.776 einen Aufenthaltstitel nach §24 AufenthG erhalten haben. Der Großteil der Geflüchteten, etwa 97%, sind ukrainische Staatsangehörige. Die demografische Verteilung ist auffällig: 62% der Erwachsenen sind Frauen, während 37% Männer sind. Unter den registrierten Flüchtlingen befinden sich rund 361.000 Kinder und Jugendliche, von denen über 132.000 im Grundschulalter sind.
Die Wohnsituation der Geflüchteten gestaltet sich unterschiedlich. Die meisten leben in Nordrhein-Westfalen (263.000), Bayern (179.000) und Baden-Württemberg (167.000). Etwa 83% der Flüchtlinge wohnen in privaten Unterkünften, während nur 10% in Gemeinschaftsunterkünften leben. Die Arbeitsmarktintegration verläuft langsam, mit nur rund 306.600 Ukrainer*innen, die bis Februar 2025 eine Beschäftigung fand. Die allgemeine Arbeitslosenquote liegt bei 32,4% unter den Flüchtlingen.
Bleibeabsichten und rechtliche Aspekte
Über die langfristigen Perspektiven berichten die Studien auch, dass mehr als die Hälfte der ukrainischen Flüchtlinge plant, in Deutschland zu bleiben. Ein Rückgang der Rückkehrabsichten in die Ukraine ist ebenfalls beobachtbar, da nur 60% der befragten Flüchtlinge angeben, dass sie eine Rückkehr planen. Der Schutzstatus für diese Flüchtlinge wird bis zum 4. März 2027 gewährt. Drittstaatsangehörige, die ebenfalls fliehen mussten, stehen seit November 2024 unter wesentlich strengeren Bedingungen. Sie haben keinen Anspruch mehr auf vorübergehenden Schutz und dürfen nicht mehr visumsfrei nach Deutschland einreisen.
Abschließend lässt sich feststellen, dass die Beziehung zwischen Jeva und Aleksandra ein faszinierendes Beispiel für menschliche Verbindung und Verständigung inmitten eines ungelösten Konflikts darstellt. Ihre Integration in die deutsche Gesellschaft sowie die zahlreichen Herausforderungen, vor denen ukrainische Flüchtlinge aktuell stehen, unterstreichen die Komplexität der momentanen Situation und die dringende Notwendigkeit für unterstützende Maßnahmen.
Details | |
---|---|
Ort | Rüdersdorf, Deutschland |
Quellen |