Eisenschlamm aus der Spree: Neue Hoffnung für Lausitzer Böden!

Eisenschlamm aus der Spree: Neue Hoffnung für Lausitzer Böden!
In der Lausitz hat die Forschung an Eisenschlamm, einem Rückstand aus dem Braunkohlebergbau, eine neue Dimension erreicht. Aktuelle Versuche zielen darauf ab, diesen Schlamm zur Aufwertung sandiger Böden zu nutzen. Die Forscher der Martin-Luther-Universität Halle und des Forschungsinstituts für Bergbaufolgelandschaften setzen dabei auf Praxisversuche bei Lauchhammer, wo sie die Auswirkung des Schlamms auf das Pflanzenwachstum untersucht haben. Der Eisenschlamm wird aus der Spree entfernt und auf Deponien verkippt, wobei jährlich etwa 60.000 Tonnen anfallen, von denen circa 10.000 Tonnen für die Forschung verwendet werden können. Die Ergebnisse der ersten Tests werden in zwei Jahren erwartet, während Forscher betonen, dass die Erwartungen zurückhaltend bleiben sollten, jedoch der Wert des Versuchs hoch ist. RBB24 berichtet.
Die Spree, insbesondere im Süden Brandenburgs, ist durch hohe Gehalte an Eisen und Sulfat belastet. Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Wasserqualität ist die Entschlammung des Wudritz, einem wichtigen Zufluss zur Spree, die am vergangenen Freitag begonnen hat. In diesem Projekt, das vom Wasser- und Bodenverband Oberland Calau in Zusammenarbeit mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) durchgeführt wird, sollen bis zu 24.000 Kubikmeter mit Eisenhydroxid belasteter Klärschlamm abgebaggert werden. Der Bagger wird bis Mitte Juni auf einer Strecke von zwölf Kilometern arbeiten. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden 20-Punkte-Sofort-Katalogs zur Reinigung der Spree, mit dem Ziel, die Eisenfracht vor der Hauptspree zu stoppen. Der Tagesspiegel berichtet.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und Herausforderungen
Zusätzlich zu den praktischen Anwendungen wird die Nutzung von Eisenschlamm auch aus wissenschaftlicher Sicht eingehend untersucht. Forscher wie der Potsdamer Geoökologe Oswald Blumenstein haben über vier Jahre an der Thematik geforscht. Erste Ergebnisse zeigen, dass der Eisenhydroxid-Schlamm die Bodeneigenschaften und die Fruchtbarkeit verbessern kann, jedoch nicht uneingeschränkt verwendet werden sollte. Probleme mit Wildkräutern könnten in den ersten zwei bis drei Jahren auftreten, da der Schlamm auch deren Samen enthält. Der Schlamm hat jedoch das Potenzial, Erosion zu verringern und Wasser besser im Boden zu halten, was besonders bei der Renaturierung von Tagebauflächen von Bedeutung ist. Weitere Versuche mit landwirtschaftlichen Kulturen zeigen ebenfalls vielversprechende Resultate. Das RBB24 berichtet.
Die Herausforderung liegt vor allem in der Analyse, da nicht jeder Schlamm für die Verwendung geeignet ist. Diese Aspekte sind entscheidend, um die ökologischen Folgen des Braunkohlebergbaus zu reduzieren und die Wasserqualität der Spree nachhaltig zu verbessern.