Ehrung für Rahnsdorfer Künstler und Pionier: Neue Gedenktafeln enthüllt!

Am 13. Juni 2025 wurden in Rahnsdorf zwei Gedenktafeln für Johann Fischer-Jung und Emil Weiß eingeweiht, um ihr Wirken zu ehren.
Am 13. Juni 2025 wurden in Rahnsdorf zwei Gedenktafeln für Johann Fischer-Jung und Emil Weiß eingeweiht, um ihr Wirken zu ehren. (Symbolbild/MB)

Ehrung für Rahnsdorfer Künstler und Pionier: Neue Gedenktafeln enthüllt!

Rahnsdorf, Deutschland - Am 13. Juni 2025 wurden am Friedhof Rahnsdorf zwei Gedenktafeln feierlich eingeweiht, um an die Lebensleistungen des Malers und Kunsterziehers Johann Fischer-Jung sowie des Gaswerksgründers Emil Weiß zu erinnern. Die Initiative zur Installation dieser Tafeln kam vom Heimatverein Köpenick, während die Finanzierung durch Mittel der Kiezkassen Treptow-Köpenick sichergestellt wurde. Bezirksbürgermeister Oliver Igel hielt während der Zeremonie eine Ansprache, in der er die Bedeutung der beiden Persönlichkeiten für die Region hervorhob.

Johann Fischer-Jung (1907–2001) lebte viele Jahre in Rahnsdorf und prägte als ausgebildeter Maler und Kunsterzieher Generationen junger Menschen in Ost-Berlin. Seine impressionistischen Landschaftsbilder fangen die Natur und Umgebung von Rahnsdorf eindrucksvoll ein und tragen zur künstlerischen Identität des Stadtteils bei. Emil Weiß (1857–1945) war ein Pionier der technischen Infrastruktur in Rahnsdorf, der 1908 ein Gaswerk errichtete, das die Gasversorgung für Rahnsdorf, Wilhelms­hagen und angrenzende Siedlungen gewährleistete.

Erinnerungskultur im Bezirk

Die Gedenktafeln sollen nicht nur die herausragenden Leistungen von Fischer-Jung und Weiß würdigen, sondern auch das gelebte Bewusstsein und die Erinnerungskultur im Bezirk Treptow-Köpenick betonen. Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen Bewegung, die darauf abzielt, das öffentliche Gedächtnis zu stärken und das Engagement für lokale Geschichte sichtbar zu machen. In einem weiteren Schritt wurden am 20. November 2024 in Köpenick neue Gedenk- und Informationstafeln eingeweiht, die an den jüdischen Friedhof und das ehemalige jüdische Altersheim erinnern. Bezirksstadtrat Marco Brauchmann betonte bei dieser Gelegenheit die Bedeutung dieser Tafeln für die Geschichte der Region.

Der jüdische Friedhof in Köpenick, 1894 von der „Synagogen-Gemeinde Cöpenick“ erworben, erlitt während des nationalsozialistischen Regimes Zerstörungen. Während die Instandsetzung von verwüsteten Grabsteinen 1948 erfolgte, folgte bald der Verfall der Anlage. Die Erinnerungen an die tragischen Ereignisse, die sich in dieser Zeit abspielten, sind durch die neuen Informations- und Hinweistafeln sichtbar gemacht worden, die die Erinnerung an die jüdische Gemeinde in Köpenick aufrechterhalten sollen.

Gestern und Heute

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte und die Bedeutung der Erinnerungskultur sind auch auf nationaler Ebene von großer Relevanz. Der Internationale Gedenktag für die Opfer des Holocaust, der am 27. Januar 2025 in Berlin begangen wird, sowie verschiedene Denkmäler, wie das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und das Denkmal für die unter NS-Ideologie verfolgten Sinti und Roma, zeugen von den Herausforderungen und den anhaltenden Debatten rund um das Gedenken und die Aufklärung über die Vergangenheit.

Die Notwendigkeit einer aktiven Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist unabdingbar, insbesondere vor dem Hintergrund des Anstiegs gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die Erinnerungskultur soll nicht nur Lehren aus der Vergangenheit vermitteln, sondern auch einen Aufruf an zukünftige Generationen darstellen, sich aktiv für eine tolerante und inklusive Gesellschaft einzusetzen. Wolfgang Benz wird in diesem Zusammenhang im Frühjahr 2025 neue Denkanstöße zur Erinnerungskultur veröffentlichen, die zur Reflexion über diese Themen anregen sollen.

Insgesamt zeigt die Einweihung der Gedenktafeln in Rahnsdorf und die neu installierten Informationssysteme in Köpenick, wie wichtig es ist, die Erinnerung wach zu halten und eine lebhafte, integrative Erinnerungskultur zu fördern.

Für weiterführende Informationen besuchen Sie bitte die Pressemitteilung auf berlin.de, die Berichterstattung auf n-ag.de sowie die Analyse der bpb.

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OrtRahnsdorf, Deutschland
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