CSD in Bernau: Protest und Polizeipräsenz prägen das Fest!

CSD in Bernau: Protest und Polizeipräsenz prägen das Fest!

Bernau, Deutschland - Der Christopher Street Day (CSD) in Bernau findet am kommenden Samstag, den 13. Juli 2025, unter erhöhtem Polizeischutz statt. Trotz angekündigter Proteste durch rechtsextreme Gruppen bleibt der CSD ein wichtiges Zeichen für die queere Gemeinschaft. Die Polizei erhöht ihre Präsenz, um sowohl die Teilnehmer des CSDs als auch die Gegendemonstranten zu schützen, da mehrere Hundert innerhalb beider Gruppen erwartet werden. Die rechtsextreme Gruppe „Deutsche Jugend Voran“, die als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft wird, hat zum Gegenprotest aufgerufen, der zeitgleich zu den Feierlichkeiten stattfinden wird. Dies wurde auch von n-tv bestätigt.

Der CSD-Umzug in Bernau beginnt am Mittag und dauert etwa zwei Stunden. Nach dem Umzug ist eine Feier geplant, an der rund 500 Teilnehmende erwartet werden. Das diesjährige Motto „Queer bleibt hier. Gemeinsam gegen Rechts“ unterstreicht die Zielsetzung der Veranstaltung, ein klares Zeichen gegen das Erstarken rechter Strukturen zu setzen. Der Bürgermeister von Bernau, André Stahl (Die Linke), plant, selbst Teil des CSD-Zuges zu sein, während die Stadt die Veranstaltung durch das Hissen von Regenbogenfahnen unterstützt.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen

Die Organisatoren des CSD in Bernau betonen die Bedeutung der Veranstaltung, trotz der drohenden Anfeindungen. Eine der Organisatorinnen berichtet von persönlichen negativen Erfahrungen und hebt die Notwendigkeit hervor, für die Rechte und die Sicherheit queerer Jugendlicher einzutreten. Situationen, in denen queere Jugendliche verstärkt von Druck und Diskriminierung betroffen sind, sind keine Seltenheit. Ein besorgniserregender Aspekt ist die hohe Suizidrate unter queeren Jugendlichen, die auf die Dringlichkeit von Veranstaltungen wie der in Bernau hinweist.

In der aktuellen Zeit ist ein Anstieg queerfeindlicher Straftaten zu verzeichnen. Allein in Brandenburg stieg die Zahl von 68 im Jahr 2023 auf 118 im Jahr 2024, womit ein alarmierender Anstieg von 74% verzeichnet wurde. In Berlin wurden 2023 insgesamt 738 queerfeindliche Vorfälle registriert, was einen Anstieg von etwa 8% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. In diesem Kontext ist es besonders bedenklich, dass auch für andere CSD-Veranstaltungen in der Region, wie etwa in Eberswalde oder Potsdam, rechte Gegenveranstaltungen angemeldet wurden, die teils mit den CSD-Routen übereinstimmen. Aktuelle Ereignisse, wie der Angriff auf ein Vielfaltsfest in Bad Freienwalde, verdeutlichen die zunehmenden Sicherheitsbedenken, die die Polizei ernst nimmt.

Die Polizei wird bis kurz vor Beginn der Demos anwesend sein und die Situation beobachten, um frühzeitig und effizient eingreifen zu können. Teilnehmer werden dazu ermutigt, in Gruppen zu reisen und auf ihre Sicherheit zu achten. Sicherheitskonzepte wurden verbessert, und das Personal, darunter Ordner:innen, wird geschult, um die Sicherheit der Teilnehmenden im Rahmen der Veranstaltungen zu gewährleisten. Es bleibt zu hoffen, dass der CSD in Bernau friedlich verläuft und der Fokus auf der Feier der Vielfalt und der Rechte der queeren Gemeinschaft liegt.

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OrtBernau, Deutschland
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