Chaos am BER: Flugreisende leiden unter Hackerangriff und Verspätungen!
Nach einem Hackerangriff kämpft der Flughafen BER mit Verspätungen und Sicherheitsproblemen. Reisende berichten von langen Wartezeiten.

Chaos am BER: Flugreisende leiden unter Hackerangriff und Verspätungen!
Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) gehen die Reisevorbereitungen nach einem erheblichen Hackerangriff in die nächste Runde. Der Vorfall ereignete sich am Freitag und führte zu massiven Störungen in der Passagierabfertigung an mehreren europäischen Flughäfen, darunter auch in Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow. Michael, 46, aus Berlin, äußerte sein Unverständnis über die anhaltenden Probleme am BER, wo sein Abflug nach Chania zunächst für 12:46 Uhr geplant war, jedoch auf 13:26 Uhr verschoben wurde. Reisende berichten von langen Schlangen an den Sicherheitskontrollen und schwankenden Verbindungen zwischen den Terminals. Die aufregenden Urlaubspläne wurden durch die Störungen erheblich getrübt.
Am frühen Nachmittag des 23. September entspannte sich die Situation merklich. Die Flughafenleitung meldete, dass die Gepäckaufgabe und die Sicherheitskontrollen nun wieder im normalen Betrieb liefen. Dennoch starteten weiterhin etwa 20 % der Flüge verspätet, mit Verzögerungen von 10 bis 30 Minuten. Christine und Susanne, beide in ihren Fünfzigern und auf dem Weg nach Antalya, berichteten, dass sie vorab rechtzeitig über die Situation informiert worden waren.
Die Hintergründe des Angriffs
Der Cyberangriff zielte auf den US-Dienstleister Collins Aerospace ab, dessen Software MUSE an vielen Flughäfen für das Check-in und die Gepäckabfertigung verantwortlich ist. Laut offiziellen Angaben war der Luftverkehr nicht gefährdet, und es gab keine Beeinträchtigung im Luftsicherheitsbereich. Seit dem Angriff läuft der Betrieb an vielen Flughäfen manuell, was als „ungewöhnlicher Störfall“ bezeichnet wird. Die Verbindung zur betroffenen Software wurde aus Sicherheitsgründen gekappt. Die unklare Identität der Angreifer wirft Fragen zur Sicherheit und Anfälligkeit der Branche auf.
Das Bundesministerium des Innern stellte klar, dass es keine unmittelbare Bedrohung durch den Angriff gibt, und berät nun über weitere Sicherheitsvorkehrungen. Dies geschieht im Rahmen der NIS-2-Richtlinie, die darauf abzielt, die Versorgungssicherheit für kritische Dienstleister zu erhöhen und Mindestanforderungen sowie Meldepflichten einzuführen. Die Vorfälle zeigen jedoch, wie verwundbar die Infrastruktur ist, da das Verfassungsschutzamt einen Anstieg von Cyberangriffen dokumentiert hat, bei denen auch ausländische Nachrichtendienste wie die aus Russland, Iran und China beteiligt sind.
Die zunehmende Gefahr durch Cyberangriffe
Der Hackerangriff auf Collins Aerospace verdeutlicht die steigende Bedrohung durch staatlich geförderte Cyberangriffe, die oft geopolitisch motiviert sind. Diese Angriffe könnten den Betrieb in einem Ausmaß stören, das mit physischer Kriegsführung vergleichbar ist. Besonders im Bereich kritischer Infrastrukturen, wie Energie und Gesundheitswesen, sind solche Vorfälle bereits zur Realität geworden. Laut Berichten haben sich die politisch motivierten Cybervorfälle seit der Ukraine-Invasion durch Russland 2022 erheblich erhöht.
Experten betonen, dass Deutschland als Ziel solcher Angriffe gilt, da die Vernetzung alter Betriebstechnologien mit modernen IT-Systemen die Angriffsfläche vergrößert. Von den deutschen IT-Führungskräften sehen 50 % Russland als größtes Risiko, während 50 % ihre digitalen Initiativen aufgrund von Cyberkriegsrisiken zurückgestellt haben. Angesichts der signifikanten Bedrohung müssen Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien überdenken und proaktive Maßnahmen zur Risikominderung ergreifen.
Trotz der Normalisierung am BER wartet die Branche auf weitere Lösungen, um zukünftige Vorfälle zu vermeiden. Ein Blick auf die aktuelle Sicherheitslage und die Reaktion auf solche Bedrohungen wird entscheidend sein, um die Versorgungs- und Betriebssicherheit auch in der Zukunft zu gewährleisten.
Für weitere Informationen siehe: Berliner Zeitung, IT-Business, Infopoint Security.