Brutale homophobe Attacke in Wedding: Zwei Männer verletzt!
Brutale homophobe Attacke in Wedding: Zwei Männer verletzt!
Lütticher Straße, 13357 Berlin, Deutschland - In der Nacht zu heute wurde im Berliner Stadtteil Wedding ein homophober Angriff auf zwei Männer verübt. Die Vorfälle, die gegen 0:10 Uhr in der Lütticher Straße stattfanden, verdeutlichen erneut die Problematik von Gewalt gegen LSBTIQ*-Personen in Deutschland. Ein 32-Jähriger, der mit zwei Freunden im Alter von 48 und 49 Jahren unterwegs war, alarmierte umgehend die Polizei, nachdem die Situation mit zwei unbekannten Männern eskaliert war. Zunächst hatten die Männer ein Gespräch begonnen, doch als ein dritter Unbekannter hinzukam, wandte sich die Stimmung und es kam zu homophoben Beschimpfungen.https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2025/pressemitteilung.1577558.php
Die Angreifer griffen insbesondere den 49-Jährigen an, der schwere Verletzungen am Kopf und einem Bein erlitt und zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Sein Freund, der 48-Jährige, wurde ebenfalls am Kopf verletzt, benötigte jedoch keine medizinische Behandlung. Die Täter flohen in Richtung Amrumer Straße, während der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts die Ermittlungen übernommen hat.
Anstieg homophober Gewalt in Deutschland
Dieser Vorfall ist kein Einzelfall, sondern Teil eines besorgniserregenden Trends in Deutschland. Laut Informationen des Bundeskriminalamts (BKA) ist die Zahl der queerfeindlichen Straftaten im Jahr 2023 stark angestiegen. Es wurden insgesamt 1.785 Straftaten gegen LSBTIQ*-Menschen erfasst, was einem Anstieg von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/rechtsextremisten-gewaltbereit-queer-szene-csd-102.html https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/Lagebilder/SicherheitLSBTIQ/SicherheitLSBTIQ_node.html
Die häufigsten Straftaten gegen diese Gruppe sind Beleidigungen, Gewalttaten, Volksverhetzungen, Nötigungen und Bedrohungen. Im Jahr 2023 sind 212 Opfer von Gewalttaten dokumentiert worden, gegenüber 197 im Jahr 2022. Der Anstieg könnte mit der wachsenden Sichtbarkeit der LSBTIQ*-Gemeinschaft und einer erhöhten Anzeigenbereitschaft in Verbindung stehen, da sich viele Betroffene zunehmend trauen, Übergriffe zu melden.
Politische Reaktionen und Maßnahmen
Auf politischer Ebene hat Innenministerin Nancy Faeser die konsequente Verfolgung queerfeindlicher Gewalt gefordert. Im September 2022 wurde ein Arbeitskreis zur Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt ins Leben gerufen. Der Arbeitskreis präsentierte im Frühjahr 2023 einen Abschlussbericht, der unter anderem die Erstellung eines Berichts zur kriminalitätsbezogenen Sicherheit für queere Menschen empfiehlt.https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/rechtsextremisten-gewaltbereit-queer-szene-csd-102.html
Darüber hinaus wird vermutet, dass die Dunkelziffer der queerfeindlichen Gewalttaten hoch ist. Laut einer Dunkelfeld-Studie aus dem Jahr 2020 haben 96 Prozent der LSBTIQ*-Personen Hate Speech und 87 Prozent körperliche oder sexuelle Übergriffe nicht zur Anzeige gebracht. Die Gründe dafür sind oft das Gefühl, die Vorfälle seien nicht ernst genug oder die Angst vor homo- oder transphoben Reaktionen seitens der Polizei. Das BKA setzt sich daher für eine tolerante und diverse Gesellschaft ein und fördert Programme zur kriminalpräventiven Arbeit, um gegen LSBTIQ*-gerichtete Straftaten vorzugehen.https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/Lagebilder/SicherheitLSBTIQ/SicherheitLSBTIQ_node.html
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Ort | Lütticher Straße, 13357 Berlin, Deutschland |
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