Brandenburgs Wald in Flammen: Hubschrauber statt Löschflugzeuge im Einsatz!

Brandenburgs Wald in Flammen: Hubschrauber statt Löschflugzeuge im Einsatz!

Brandenburg, Deutschland - In Brandenburg haben die Waldbrände in dieser Saison bereits mehr Fläche in Anspruch genommen als in der gesamten vorangegangenen Waldbrandsaison. Angesichts dieser alarmierenden Situation hat die Landesregierung beschlossen, Hubschrauber bevorzugt für die Brandbekämpfung einzusetzen. Innenminister René Wilke (parteilos, für SPD) erklärte im Landtag, dass Löschflugzeuge nicht optimal für die Bekämpfung von Waldbränden seien und Feuerwehrleute dieser Ansicht teilen. „Hubschrauber können kurzfristiger und flexibler eingesetzt werden“, so Wilke. Diese Flexibilität ermöglicht eine zielgerichtete Nutzung der Löschwasserbehälter, was in der aktuellen Lage von entscheidender Bedeutung ist. Dies wurde auch bei einem großen Waldbrand in der Gohrischheide in Sachsen deutlich, wo Hubschrauber erfolgreich zur Brandbekämpfung eingesetzt wurden.

Die Diskussion um die geeigneten Löschmethoden polarisiert jedoch. Während die **AfD-Fraktion** die Anschaffung von Löschflugzeugen als kosteneffektiv und in der Lage, größere Mengen an Löschwasser zu transportieren, erachtet, fordert sie gleichzeitig, Hubschrauber nur in bestimmten Situationen aufgrund ihrer hohen Betriebskosten einzusetzen. Wilkes Ablehnung eines Antrags der AfD zur Anschaffung von Löschflugzeugen fand im Landtag eine Mehrheit.

Technische Vorraussetzungen und Herausforderungen

Wilke betonte zudem, dass Brandenburg technisch gut aufgestellt sei im Brandschutz und verwies auf 34 eigens konzipierte Tanklöschfahrzeuge, von denen aktuell 21 beschafft werden. Ergänzend dazu plant die Landesregierung die Einführung von drei automatisierten Löschfahrzeugen. Brandenburg ist aufgrund trockener Böden und der hohen Belastung mit Kampfmitteln als das Bundesland mit der höchsten Waldbrandgefahr in Deutschland zu klassifizieren. Hierbei wird auf die Notwendigkeit eines klimaangepassten Umbaus des Waldes und die Schaffung von Brandschutzstreifen hingewiesen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Lüttmann forderte darüber hinaus mehr finanzielle Mittel von der Bundesregierung zur Beräumung von Kampfmitteln und wies auf die Notwendigkeit von autonomen und ferngesteuerten Löschfahrzeugen hin. Diese könnten insbesondere in kampfmittelbelasteten Wäldern entscheidende Vorteile bieten. Eine neue gepanzerte Kommandozentrale der Brandenburger Feuerwehr, die einen Löschroboter und Bodenmanipulator steuern kann, sind weitere technische Fortschritte in der Brandbekämpfung.

Luftgestützte Löschmethoden

In vielen Fällen ist die Luftgestützte Löschmethode die einzige Möglichkeit, um Waldbrände effektiv zu bekämpfen, insbesondere in schwer zugänglichem Gelände. Trotz der vorhandenen Hubschrauber wird die Anzahl der Löschflugzeuge in Deutschland als vergleichsweise gering eingeschätzt. Im Gegensatz dazu verfügen Länder wie die USA und einige europäische Staaten über deutlich größere Flotten von Löschflugzeugen.

In Bayern beispielsweise unterstützen Hobbypiloten die Brandüberwachung, indem sie Rauchentwicklungen melden. Auch zukünftig werden Überwachungssatelliten und Drohnen zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden eine Rolle spielen. An der Universität Erlangen wird bereits an Drohnensystemen für die schnelle Brandfrüherkennung geforscht.

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OrtBrandenburg, Deutschland
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