Bevölkerungszuwachs in Berlin und Brandenburg: Wo zieht es die Menschen hin?

Bevölkerungszuwachs in Berlin und Brandenburg: Wo zieht es die Menschen hin?

Berlin, Deutschland - Die Wanderungsstatistik für 2024, die vom Statistikamt Berlin-Brandenburg veröffentlicht wurde, zeigt eine dynamische Entwicklung in der Metropole und ihrem Umland. Trotz eines Rückgangs der Zuwanderung ist der Bevölkerungszuwachs in Berlin und Brandenburg nach wie vor positiv. Im Jahr 2024 verzeichnete Berlin einen Wanderungsgewinn von über 27.000 Menschen, während Brandenburg einen Zuwachs von mehr als 22.000 Personen registrierte. Diese Zuwächse stammen primär aus dem Ausland, wobei in Berlin 41.862 Zuzüge verzeichnet wurden, davon waren 47.462 Ausländer und 5.600 Deutsche, die fortzogen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies jedoch ein Rückgang, denn 2023 hatte Berlin noch 32.765 Zugewinne erzielt, während Brandenburg mit 29.786 seinen Höhepunkt erlebte, aber ebenfalls auf 22.629 Wanderungsgewinne fiel.

Besonders auffällig ist, dass neun von zwölf Berliner Bezirken einen Wanderungsgewinn ausweisen. Allerdings leiden die Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln unter negativen Wanderungssalden, was auf eine verstärkte Abwanderung hindeutet. Reinickendorf hebt sich mit dem höchsten Zuzug hervor, wo 16.264 Menschen neu angesiedelt wurden, gefolgt von Mitte mit einem Zuwachs von 5.066 Personen. Dabei zeigen die Daten, dass viele bereits in Berlin lebende Bürger vermehrt in die äußeren Bezirke ziehen.

Trend in Brandenburg

In Brandenburg bleibt der Metropolenraum ein attraktives Ziel für Zuzügler. Bewertet man die Wanderungsstatistik, ziehen sowohl Menschen aus dem Ausland als auch Bürger aus Berlin in die Region. Besonders die Landkreise um Berlin herum haben hiervon profitiert, wenngleich der Landkreis Oder-Spree einem Binnenwanderungsverlust von 4.795 Personen ausgesetzt war. Auch die Stadt Potsdam sieht einen signifikanten Abwanderungstrend, mit einem Verlust von 376 Personen an andere Brandenburger Landkreise. Dies steht im Kontrast zu den Zuwächsen, die vor allem in den angrenzenden Regionen zu beobachten sind.

Statistische Veränderungen und Methoden

Die Wanderungsstatistik wird ab 2025 unter Anwendung der neuen Cell-Key-Methode erstellt, die bestimmte Veränderungen in den Fallzahlen vornimmt. Diese Methode erfordert, dass „Überlagerungswerte“ zu einigen Ergebnissen hinzugefügt werden, was dazu führt, dass Abweichungen zwischen den Einzelpositionen und der veröffentlichten Gesamtsumme möglich sind. Die Datenrechte basieren auf den An- und Abmeldungen der Meldeämter gemäß dem Bundesmeldegesetz und bilden sämtliche Wanderungen über Gemeindegrenzen sowie internationale Zu- und Fortzüge ab. Die Berechnung umfasst auch Mehrfachumzüge innerhalb eines Jahres.

Insgesamt zeigt die gegebene Wanderungsstatistik einen differenzierten Blick auf die Bevölkerungstrends in Berlin und Brandenburg. Die sich ändernden Lebenssituationen der Bürger und die anhaltende Attraktivität städtischer und suburbaner Gebiete verdeutlichen die dynamische Natur der regionalen Demografie.

Weitere Informationen und Details sind in den Berichten von rbb24, Statistik Berlin-Brandenburg und destatis zu finden.

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OrtBerlin, Deutschland
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