Berliner Sekundarschulen: Alarmierende Überfüllung der Klassen!
Berliner Sekundarschulen kämpfen ab September 2025 mit überfüllten Klassen. Bildungssenatorin sucht Lösungen gegen Schulplatzmangel.

Berliner Sekundarschulen: Alarmierende Überfüllung der Klassen!
Im neuen Schuljahr, das am kommenden Montag beginnt, stehen zahlreiche Siebtklässler an Berliner Sekundarschulen vor einer Herausforderung: Die vorgesehene Höchstgrenze von 26 Schülerinnen und Schülern wird in vielen Klassen überschritten. In fast 80 Klassen, die von etwa der Hälfte der Bezirke betroffen sind, gibt es überfüllte Räume, in denen bis zu 28 Schülerinnen und Schüler damit umgehen müssen. Die Daten stammen aus Rückmeldungen der einzelnen Bezirke auf Anfrage des rbb, wie rbb24 berichtet.
Besonders in den Bezirken Mitte, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf sind die Klassen über maximal höchst erlaubte Schülerzahlen angewachsen. Auch in Spandau und Neukölln werden mit 27 Schülern erhebliche Überschreitungen festgestellt. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sieht diese übergroßen Klassen jedoch als Einzelfälle an. Sie führt den Schulplatzmangel in Berlin als Hauptursache an, nicht das neue Zugangsverfahren für Gymnasien.
Wachsende Herausforderungen für Sekundarschulen
Der Schulplatzmangel hat sich jüngst von den Gymnasien zu den Sekundarschulen verschoben. Dies ist zum Teil auf neue Zugangsvoraussetzungen für Gymnasien zurückzuführen, die den Druck auf die Sekundarschulen erhöhen. Anmeldungen an Gymnasien sind in diesem Jahr gleichmäßiger verteilt, wodurch eine Abnahme der Übernachfrage an diesen Schulen zu beobachten ist. Dennoch verzeichnet der Bezirk Pankow 300 mehr Anmeldungen für Sekundar- und Gemeinschaftsschulen als zur Verfügung stehende Plätze, was die Sekundarschulleitervereinigung weiter bestätigt. Die Anfrage an Sekundarschulen zur Einrichtung zusätzlicher Klassen ist daher dringlich, wie auch tagesschau.de erwähnt.
Beispielsweise hat die Friedensburg-Oberschule in Charlottenburg-Wilmersdorf 305 Bewerbungen für nur 104 Plätze erhalten und plant, zur Bewältigung dieser Situation eine zusätzliche Klasse mit 130 Plätzen einzurichten. Doch das Hauptproblem liegt in der Suche nach zusätzlichem Personal für die neuen Klassen.
Der Einfluss neuer Regelungen
Die neuen Regeln für den Zugang zu Gymnasien, wo ein Notendurchschnitt von 2,2 erforderlich ist, haben dazu geführt, dass nur wenige Schüler die Anforderungen im Probeunterricht erfüllen. Von rund 1.900 Teilnehmern waren nur etwa 50 erfolgreich. Das hat zur Folge, dass Sekundarschulen mit gymnasialer Oberstufe besonders nachgefragt werden, was die Situation weiter eskaliert.
Um Platz für die neuen Sekundarschüler zu schaffen, sind teilweise Container auf Schulhöfen als Interimslösungen vorgesehen. In Charlottenburg-Wilmersdorf werden allein sieben zusätzliche Klassen an Sekundarschulen eingerichtet, um dem Anmeldedruck entgegenzuwirken. Während die Bildungssenatorin von einer Stabilisierung der Schulplatzsituation ausgeht, ist eine Entspannung angesichts der besorgniserregenden Zahlen und der anhaltend hohen Nachfrage erst in einigen Jahren zu erwarten, wenn die geburtenschwächeren Jahrgänge in die Kitas eintreten, so rbb24.