In Berlin kommt es zum Aufstand gegen die umstrittenen Poller! Während diese in einigen Bezirken als notwendig erachtet werden, um den Durchgangsverkehr einzuschränken und Fußgängern mehr Raum zu geben, weht in Mitte ein anderer Wind. Wie die Berliner Zeitung berichtet, formiert sich in Mitte ein neuer Dachverband der Pollergegner. Anwohner und Gewerbetreibende sind in Aufruhr über die massenhafte Aufstellung von Pollern, die viele Betriebe in ihrer Existenz bedrohen. Besonders im Gartenstraßenkiez gibt es bereits zahlreiche Widersprüche gegen die von der Bezirksverwaltung angeordneten Sperren.
Das Thema bleibt akut, denn das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden, dass die Autosperre in der Tucholskystraße rechtswidrig ist. Anwohner und Geschäftsinhaber hatten gegen die Einführung des Modalfilters geklagt, da diese Maßnahme zu erheblichen Einschränkungen führen würde. “Es bestehen ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der verkehrsrechtlichen Anordnung”, urteilte das Gericht und bestätigte, dass die Argumente gegen die Poller überwogen, wie die Berliner Woche berichtete.
Widerstand formiert sich
Der Widerstand zieht weitere Kreise: In Lichtenberg planen Anwohner ein Bürgerbegehren gegen die bestehenden Poller. Der gegründete Verein “Verkehrsberuhigung mit Augenmaß” kritisiert die Maßnahmen als nicht zielführend und sieht die Bedürfnisse von Anwohnern, insbesondere von älteren Menschen und Familienbetrieben, gefährdet. Die Sprecherin Judith Kochendörfer betont, dass ein gutes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer im Fokus stehen müsse, ohne dass die Autos als notwendiger Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen werden.
Dieser Konflikt beleuchtet die gespaltene Meinung zu den Pollern: Während einige diese als wichtige Sicherheitsmaßnahme für Radfahrer und Fußgänger sehen, befürchten andere wirtschaftliche Nachteile und Mobilitätseinschränkungen. Der Streit um die Poller wird weiterhin vor den Gerichten ausgetragen, was die Frage aufwirft, wie sich die Verkehrspolitik Berlins in Zukunft entwickeln wird.