Berlin startet Volksinitiative: Unterschriften für Olympia-Bewerbung dringend gesucht!

Berlin startet Volksinitiative: Unterschriften für Olympia-Bewerbung dringend gesucht!
Berlin, Deutschland - Der Landessportbund Berlin (LSB) hat heute eine Volksinitiative ins Leben gerufen, um die Bewerbung der Hauptstadt für die Olympischen und Paralympischen Spiele zu unterstützen. Ab dem 2. Juli 2025 werden Unterschriften gesammelt, mit dem Ziel, innerhalb von sechs Monaten 20.000 unterstützende Stimmen von wahlberechtigten Bürgern zu erhalten. Präsident Thomas Härtel ist überzeugt, dass viele Berlinerinnen und Berliner hinter dieser Initiative stehen werden, die einen Beschluss des Abgeordnetenhauses zur Bewerbung für die Spiele erreichen will. Um die Initiative erfolgreich voranzutreiben, benötigen die Organisatoren Unterstützung und offene Schultern in der Bevölkerung.
Die fünf zentralen Forderungen der Volksinitiative umfassen die Bewerbung für die Spiele, die Stärkung des Sportangebots an Schulen sowie die hohe Priorität für die Sanierung und den Neubau von Sportstätten. In diesem Kontext bewirbt sich Berlin unter dem Label „Berlin+“ zusammen mit Partnerländern. München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr sind weitere Mitbewerber um die Austragung der Spiele. Sportsenatorin Iris Spranger präsentierte ein Grobkonzept, welches unter anderem Beachvolleyball am Brandenburger Tor vorsieht.
Öffentliche Meinung und kritische Stimmen
Die öffentliche Meinung zur Olympiabewerbung ist gemischt. Eine aktuelle Umfrage von Infratest Dimap zeigt, dass 46% der Befragten die Bewerbung als „eher gut“ und 43% als „eher schlecht“ bewerten. Ein Volksbegehren namens „NOlympia Berlin“, das die Spiele verhindern möchte, wird ebenfalls angestrebt. Ökonom Oliver Holtemöller äußerte zudem Bedenken hinsichtlich der ökonomischen Vorteile, die die Spiele für die ausgewählten Regionen bringen könnten.
Die Volksinitiative „Die Spiele für Berlin“ zielt darauf ab, einen Beschluss des Abgeordnetenhauses zur Bewerbung zu erreichen und die Chancen für die Spiele zu unterstützen. In der Vergangenheit hat die Berliner Landesverfassung direkte Abstimmungen durch Volksbegehren und Volksentscheide vorgesehen, wobei aufgrund von Fristen und Abläufen ein Volksentscheid in der aktuellen Situation nicht möglich ist. Härtel schätzt die Unterstützung in der Bevölkerung als optimistisch ein und fordert zur Mitzeichnung auf.
Sanierungsbedarf und infrastrukturelle Herausforderungen
Die Bewerbung Berlins für die Olympischen Spiele könnte zudem Auswirkungen auf die bestehende Sportinfrastruktur haben. Viele Sportstätten in der Hauptstadt sind veraltet und müssen saniert werden. Berlin plant, die Spiele – möglicherweise 2036 oder 2040 – unter einem nachhaltigen Konzept auszutragen, das bestehende Sportstätten nutzt und für die notwendigen Renovierungen einen hohen Prioritätsstatus festlegt.
Zu den möglichen Austragungsorten gehören prominente Stellen wie das Olympiastadion, das für die Fußball-EM modernisiert wird, sowie der Olympiapark, der jedoch auch Sanierungsarbeiten benötigt. Schätzungen von LSB-Präsident Härtel gehen davon aus, dass etwa 150 Millionen Euro in das Olympiastadion und den Olympiapark investiert werden müssen. Auch der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg soll inklusiv umgebaut werden; die Umbauarbeiten beginnen 2024 und das neue Stadion wird 20.000 Plätze bieten, mit Gesamtkosten über 110 Millionen Euro.
Einige Sportstätten, wie die Max-Schmeling-Halle, die Mercedes-Benz Arena und die Schwimm- und Sprunghalle im Europa-Sportpark, stehen ebenfalls vor Herausforderungen hinsichtlich ihrer Kapazität und internationalen Standards. Ehemalige Veranstaltungsorte, wie der Flughafen Tegel, könnten als temporäre Austragungsstätten genutzt werden, und auch das Sportforum Hohenschönhausen benötigt dringend Sanierungsarbeiten, die mit mindestens 170 Millionen Euro kalkuliert werden.
Berlin hat zwar bereits 70% der erforderlichen Sportstätten, möchte sich jedoch nicht allein bewerben. Eine nationale Bewerbung könnte mehrere Städte oder Regionen einbeziehen. Die finale Entscheidung über den deutschen Bewerber soll bis Herbst 2026 gefällt werden, während eine Vorentscheidung über mögliche Städte bereits am 2. Dezember 2023 ansteht.
Die Erwartungen an die künftigen Olympischen Spiele in Berlin sind hoch, und die Vorbereitungen werden in den kommenden Jahren entscheidend sein, um das Konzept zu einem Erfolg zu führen. Das Grobkonzept mit der Bürgerbeteiligung soll bis Sommer 2024 abgeschlossen werden, wodurch die Berliner Bevölkerung aktiv in die Planungen miteinbezogen wird.
Weitere Informationen zur Volksinitiative finden Sie auf den Seiten von RBB, LSB Berlin und RBB.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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