Berlin setzt Zeichen: Strategie zur Stärkung queerer Sicherheit!

Berlin entwickelt eine Landesstrategie für queere Sicherheit, initiiert von Senatorin Kızıltepe, um Diskriminierung zu bekämpfen.
Berlin entwickelt eine Landesstrategie für queere Sicherheit, initiiert von Senatorin Kızıltepe, um Diskriminierung zu bekämpfen. (Symbolbild/MB)

Berlin setzt Zeichen: Strategie zur Stärkung queerer Sicherheit!

Berlin, Deutschland - Am 3. Juli 2025 veranstaltete der Berliner Senat eine bedeutende Beteiligungskonferenz, die Teil eines umfassenden Prozesses zur Entwicklung einer „Landesstrategie für queere Sicherheit und gegen Queerfeindlichkeit“ ist. Diese Initiative wurde von Senatorin Cansel Kızıltepe vor mehr als 15 Monaten ins Leben gerufen und macht Berlin zum ersten Bundesland, das eine solche Strategie entwickelt. Über 300 Personen haben bislang an dem Prozess teilgenommen, um die Sicherheit von LSBTIQ+ Personen in der Hauptstadt zu stärken.

Die Konferenz fand in Kreuzberg statt und versammelte etwa 150 Teilnehmer, darunter Kızıltepe und der queere Aktivist Alfonso Pantisano. Im August 2024 wird ein Runder Tisch, der am 19. März 2024 gegründet wurde und aus 29 Vertretungen von Zivilgesellschaft, Senatsverwaltungen und Sicherheitsbehörden besteht, Empfehlungen an Kızıltepe übergeben. Dieser Runde Tisch wird von der Ansprechperson Queeres Berlin geleitet und soll bis August 2025 tagen.

Besorgniserregende Vorfälle

In den letzten Tagen gab es zwei queerfeindliche Angriffe auf Bars in Schöneberg und Prenzlauer Berg, was die Notwendigkeit der Strategie zusätzlich unterstreicht. Berichte über Diskriminierung zeigen, dass die Sicherheit queerer Menschen im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz nicht selbstverständlich ist. Auch die Berliner Landesregierung hat in ihren Richtlinien zur Regierungspolitik 2023–2026 das Ziel festgelegt, Queerfeindlichkeit und Hasskriminalität gegen LSBTIQ+ Personen zu bekämpfen.

Die steigende Zahl queerfeindlicher Vorfälle in der Stadt ist besonders besorgniserregend. Laut dem BKA wurden im Jahr 2023 insgesamt 17.007 Fälle von Hasskriminalität registriert, wobei sich 1.785 dieser Straftaten gegen LSBTIQ* richteten – ein Anstieg von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zunahme wird mit einer steigenden Anzeigenbereitschaft innerhalb der Community und einer gegenläufigen Haltung in der Gesellschaft in Verbindung gebracht.

Partizipation und Zusammenarbeit

Der Beteiligungsprozess zur Entwicklung der Landesstrategie umfasst ein breites Spektrum an interaktiven Formaten und ermöglicht es den Bürger*innen, ihre Vorschläge und Bedenken aktiv einzubringen. Die Kick-Off-Veranstaltung fand im März 2024 statt, und die Erarbeitung der Strategie erfolgt in Zusammenarbeit mit verschiedenen LSBTIQ+ Gemeinschaften sowie der Stadtgesellschaft. Die Federführung liegt bei der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS).

Der Runde Tisch, der auch Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Verbänden einbezieht, hat ein Konzept erarbeitet, das Handlungsfelder und spezifische Arbeitsgruppen umfasst. Diese Gruppen sind verantwortlich für die Identifizierung von Problemen, Zielsetzungen und Vorschlägen für Maßnahmen zur Bekämpfung von Queerfeindlichkeit.

Mit dieser umfassenden Strategie möchte die Stadt sicherstellen, dass Berlin auch weiterhin eine Regenbogenhauptstadt bleibt und die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt nicht nur gefördert, sondern auch wie ein gesellschaftlicher Grundpfeiler geschützt wird. Um dies zu erreichen, ist nicht nur eine klare politische Linie erforderlich, sondern auch ein starkes Engagement der gesamten Community.

Die aktuellen Entwicklungen in Berlin zeigen, dass trotz der Bemühungen um eine sichere und inklusive Gesellschaft, es dringend notwendig ist, die queerfeindlichen Tendenzen aktiv zu bekämpfen und die Sichtbarkeit der queeren Community zu stärken. Der Berliner Senat hat sich dementsprechend dafür ausgesprochen, Queerfeindlichkeit und Hasskriminalität in den kommenden Jahren entschlossen entgegenzutreten.

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OrtBerlin, Deutschland
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