Berlin setzt auf Sicherheit: Der erste Fußverkehrsplan ist da!
Berlin hat am 9. September 2025 den ersten Fußverkehrsplan beschlossen, um Sicherheit und Komfort für Fußgänger zu erhöhen.

Berlin setzt auf Sicherheit: Der erste Fußverkehrsplan ist da!
Am 22. November 2025 hat Berlin mit dem ersten Entwurf des Fußverkehrsplans einen wichtigen Schritt in der städtischen Mobilitätsstrategie gemacht. Der Plan, der durch Ute Bonde, die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, vorgestellt wurde, zielt darauf ab, Fußgängern mehr Sicherheit und Komfort zu bieten und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu verbessern. Besonders bemerkenswert ist, dass der Entwurf nach einer intensiven Beteiligungsphase im Jahr 2024 fertiggestellt wurde und die häufigste Fortbewegungsart in Berlin, das Zufußgehen, nun endlich systematisch geplant wird, erklärten die Fachleute von entwicklungsstadt.de.
Ein zentrales Anliegen des Entwurfs ist die Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger. Verbindliche Standards für Gehwege, Querungen und Verkehrsüberwachung sollen entwickelt werden. Den Bezirken wird Unterstützung zuteil, um ein Vorrangnetz für den Fußverkehr zu erarbeiten. Dies alles geschieht im Kontext von „Vision Zero“, einem Ansatz, der darauf abzielt, die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fußgängerbeteiligung auf null zu reduzieren.
Modellprojekte und Herausforderungen
Im Rahmen der Sitzung des Berliner Senats am 9. September 2025 wurde der Bericht zum Fußverkehrsplan beschlossen. Dabei wurden zwölf Modellprojekte, jeweils eines pro Bezirk ausgewählt. Diese Projekte sind unterschiedlich weit fortgeschritten: Während einige bereits umgesetzt wurden, befinden sich andere noch in der Planungsphase. Aufgaben wie die Darstellung des Umsetzungsstands, die Analyse von Verzögerungen sowie die Entwicklung von Kosten und angestrebten Co-Finanzierungen durch Fördermittel stehen im Fokus, wie berlin.de berichtet.
Die Umsetzung der Projekte verzögert sich jedoch in einigen Fällen aufgrund der Haushaltslage und Kapazitätsengpässe der Bezirke. Diese Herausforderungen stellen sowohl die Planer als auch die Verantwortlichen vor große Aufgaben, da der Fußverkehr in Berlin einen hohen Stellenwert hat, besonders bei Frauen, Kindern und älteren Menschen. Laut mobilitaetsforum.bund.de legen über 80 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren gerne Wege zu Fuß zurück, wobei jeder dritte Weg zu Fuß bewältigt wird.
Strategische Ziele und Maßnahmen
Der Fußverkehrsplan ist nicht nur eine Reaktion auf die aktuellen Anforderungen, sondern auch Bestandteil der umfassenden Mobilitätsstrategie Berlins. Neben der Sicherheit stehen auch Maßnahmen wie breitere Gehwege, die Beseitigung von Stolperfallen und die Verbesserung der Querungsmöglichkeiten an Hauptverkehrsstraßen auf der Agenda. Der Plan fördert die barrierefreie Gestaltung der Gehwege, um den Zugang für ältere Menschen, Familien mit Kinderwagen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu erleichtern. Hierfür haben die städtischen Planer ein Wegenetz von rund 7.000 Kilometern und wichtige Abschnitte für den Fußverkehr mithilfe eines GIS-gestützten Verfahrens identifiziert.
Zusätzlich werden auch städtebauliche Aspekte berücksichtigt, um das Stadtbild aufzuwerten und neue Aufenthaltsbereiche zu schaffen. Grüngestaltung durch mehr Stadtbäume und schattige Plätze soll zudem zur Klimaanpassung beitragen. Die Ergebnisse der zahlreichen Beteiligungsphasen zeigen ein starkes Interesse an einer besseren Fußverkehrsplanung, was durch den bevorstehenden Fußverkehrskongress und viele weitere Initiativen unterstützt wird. Diese Maßnahmen sind von grundlegender Bedeutung für die zukünftige Verkehrspolitik Berlins.