In Berlin droht ein heißer Streikwinter! Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 16.000 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) drastische Gehaltssteigerungen. Im Schnitt sollen die Löhne um mehr als 30 Prozent steigen, was jährliche Zusatzkosten in dreistelliger Millionenhöhe für die BVG nach sich ziehen würde. Ziel ist eine Erhöhung von 750 Euro pro Monat sowie eine Anhebung der Fahrdienstzulage von 100 auf 300 Euro. Auch eine Schichtzulage in Höhe von 200 Euro und ein 13. Monatsgehalt stehen auf der Verhandlungsagenda. Die erste Runde der Tarifverhandlungen soll am 15. Januar 2025 stattfinden, und bereits jetzt kündigt Verdi Warnstreiks für den Nahverkehr an, wie die Berliner Zeitung berichtet.
Erwartungen und Herausforderungen
Angesichts der anstehenden Verhandlungen wird ein intensiver Tarifstreit prognostiziert. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt erinnerte an die Streiks von 2008, die die BVG mehr als sechs Wochen lang lahmlegten. Er betont, dass sich die Beschäftigten eine faire Bezahlung verdienen und hebt hervor, dass die Arbeitsbedingungen in Berlin im bundesweiten Vergleich kaum konkurrenzfähig sind. Der BVG wird nun einiges abverlangt, da die Forderungen zu den höchsten gehören, die jemals in der Nachkriegsgeschichte der deutschen Gewerkschaften erhoben wurden, so rbb24.
Die BVG hat bislang keine ausführliche Stellungnahme zu den Forderungen abgegeben, zeigt jedoch Optimismus in Bezug auf die bevorstehenden Verhandlungen und strebt eine partnerschaftliche Lösung an. Dennoch dürften Fahrgäste ab Anfang Januar mit Einschränkungen im Nahverkehr rechnen, was erneut die Dramatik der bevorstehenden Tarifauseinandersetzung unterstreicht.