Alarmstufe Rot: Berlins Brücken drohen zu kollabieren – jetzt handeln!

Berliner Brücken stehen vor einem massiven Neubau. Angesichts kritischer Zustände plant die Stadt Investitionen über eine Milliarde Euro.
Berliner Brücken stehen vor einem massiven Neubau. Angesichts kritischer Zustände plant die Stadt Investitionen über eine Milliarde Euro. (Symbolbild/MB)

Alarmstufe Rot: Berlins Brücken drohen zu kollabieren – jetzt handeln!

Berlin, Deutschland - Die Situation der Brücken in Berlin ist kritisch. Lutz Adam, Brückenprüfer in der Hauptstadt, weist auf einen erheblichen Instandsetzungsrückstand hin, der durch mangelnde Investitionen und einen Anstieg des Verkehrs, insbesondere des Schwerlastverkehrs, entstanden ist. Von den knapp 900 Brücken in Berlin sind in den kommenden zehn Jahren 120 Brücken neu zu bauen, was ein finanzielles Volumen von über einer Milliarde Euro erfordert. Viele dieser Brücken stammen aus den 70er und 80er Jahren und enthalten Stahl aus Hennigsdorf, was zu signifikanten Schwächen führt, wie etwa Spannungsrisse im Hennigsdorfer Spannstahl. Über 70 dieser Brücken sind so marode, dass sie nicht mehr sanierungsfähig sind und ersetzt werden müssen. Darunter fallen auch die Mühlendammbrücke, die eine Bauwerksnote von 3,5 aufweist und ständig überwacht wird, sowie die Gertraudenbrücke und die Spittelmarktbrücke.

Die Brückeninfrastruktur in Berlin ist daher dringend sanierungsbedürftig. Adam betont, dass die Stadt bis zu 15 Brücken pro Jahr neu bauen möchte, um den Rückstand aufzuholen. Diese Bemühungen müssen jedoch in einem angespannten Bauumfeld realisiert werden, da die Nachfrage nach Brückenbaufirmen in Berlin hoch ist.

Neubauprojekte in Berlin-Mitte

Im Jahr 2025 beginnt der Abriss der Neuen Gertraudenbrücke in Berlin-Mitte, gefolgt von dem Neubau eines schmaleren Bauwerks, das die historische Alte Gertraudenbrücke von 1895 berücksichtigen soll. Untersuchungen aus dem Jahr 2019 haben ergeben, dass eine Sanierung der bestehenden Brücke aufgrund gravierender Schäden am Tragwerk nicht mehr möglich ist. Aktuell ist die Brücke für den Schwerlastverkehr gesperrt, und es wurden bereits Spurverringerungen implementiert. Die Neubaupläne umfassen auch die Neugestaltung des Spittelmarkts sowie die Sanierung der beiden weiteren Brückenbauwerke in der Umgebung.

Ein Verantwortlicher für das Projekt bestätigt, dass die Straßenbahn ab 2028 über die neue Brücke zum Potsdamer Platz fahren soll. Der Siegerentwurf für den Neubau stammt vom Berliner Ingenieurbüro schlaich bergermann partner und zeichnet sich durch eine schmalere Konstruktion aus. Zudem wird angestrebt, den Spittelmarkt durch die Beseitigung trennender Böschungen attraktiver zu gestalten.

Bundesweite Brückensanierung

Die Herausforderungen beschränken sich jedoch nicht nur auf Berlin. Auch auf Bundesebene werden bis zum Jahr 2032 die Sanierung von rund 4.000 Brücken in Deutschland geplant. Der Verkehrsminister Patrick Schnieder hat ehrgeizige Pläne für die Erneuerung der Infrastruktur angekündigt und der Bundesregierung hat die Brückensanierung hohe Priorität eingeräumt. Im Bundeshaushalt 2025 sind dafür 2,5 Milliarden Euro aus einem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz vorgesehen. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit der Notwendigkeit, die Planungsverfahren zu beschleunigen, um Verzögerungen zu vermeiden, die zu spürbaren Verkehrsbehinderungen führen könnten.

Abschließend äußert Adam Besorgnis über mögliche Brückeneinstürze, wie sie in anderen Städten wie Dresden und Genua passiert sind. Regelmäßige Prüfungen sind unerlässlich, um die Verkehrssicherheit auf Berlins Brücken zu gewährleisten und die notwendige Infrastruktur bereitstellen zu können. Bis dahin bleibt die Oberbaumbrücke, ein architektonisches Highlight der Stadt, als eine der wenigen Aushängeschilder Berlins bestehen.

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OrtBerlin, Deutschland
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