Alarmierendes Niedrigwasser an der Elbe: Schifffahrt steht still!

Alarmierendes Niedrigwasser an der Elbe: Schifffahrt steht still!

Prignitz, Deutschland - Der Wasserstand der Elbe hat in den letzten Wochen ein alarmierend niedriges Niveau erreicht, was erhebliche Auswirkungen auf die Schifffahrt in der Region hat. Laut rbb24 ist der Pegel in Wittenberge derzeit auf 80 Zentimeter gefallen und könnte bis Mitte des Monats weiter auf bis zu 55 Zentimeter sinken. Die Berufsschifffahrt ist stark betroffen, da Schiffe mit schwerer Ladung den Fluss nicht mehr befahren können. Dies macht den Transport über die Elbe derzeit unwirtschaftlich.

Die Folgen zeigen sich nicht nur im Güterverkehr. Sportboote wie Kanuten und Paddler können zwar den Fluss noch befahren, aber auch sie haben Schwierigkeiten. Immer häufiger bleiben sie auf Sandbänken stecken und müssen von anderen Booten befreit werden. Besonders die „Strecke 9“ zwischen Dömitz und Hitzacker weist mit nur 50 Zentimetern Wassertiefe kritische Werte auf, sodass die Schifffahrt hier nahezu unmöglich ist, wie die Tagesschau vermerkt. Zudem hat die Fähre zwischen Lütkenwisch und Schnakenburg ihren Betrieb eingestellt.

Ökologische Auswirkungen

Die Niedrigwasserlage hat nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Folgen. Der Grundwasserspiegel sinkt, und die Wurzeln der Bäume haben Schwierigkeiten, ausreichend Wasser aufzunehmen, was zu Sauerstoffmangel führen kann. In Dresden sind die Auswirkungen ebenfalls spürbar; wie Christoph Springer von der Sächsischen Dampfschifffahrt berichtet, müssen die Fahrten häufig neu geplant werden und die großen Dampfer verkehren nur bis Pillnitz, da sie mit einer niedrigeren Auslastung fahren müssen.

Fischer klagen über austrocknende Nebenflüsse und sinkende Sauerstoffwerte in der Elbe. Die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe haben seit Mitte Juni keinen Schiffsverkehr mehr, und der Gütertransport wird auf die Eisenbahn verlagert, was laut Experten wie Mandy Hofmann zur Anpassungsstrategie in Zeiten von Niedrigwasser gehört. Für den niedersächsischen Teil der unteren Mittelebe gibt es jedoch Entwarnung; laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft besteht keine generelle Gefährdung von Fischen.

Prognosen und Lösungsmöglichkeiten

Die Prognosen deuten auf keine kurzfristige Besserung hin, und es bleibt abzuwarten, ob Niederschläge im kommenden Zeitraum den Wasserstand der Elbe wieder anheben können. In der Zwischenzeit bleibt vielen Bootsbesitzern nur der Rat, auf Fahrten in die betroffenen Hafenbereiche zu verzichten. Die aktuelle Lage spiegelt die ernsthaften Herausforderungen wider, die durch langanhaltende Trockenheit und fehlende Schneeschmelze verursacht werden. Die Region steht vor der Notwendigkeit, Lösungen zu finden, um die Schifffahrt zu unterstützen und die Wasserstände nachhaltig zu regulieren.

Details
OrtPrignitz, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)