AfD-Besuch in Wien: Sauberkeit und Wohnungsbau als Vorbild für Berlin?

AfD-Besuch in Wien: Sauberkeit und Wohnungsbau als Vorbild für Berlin?

Wien, Österreich - Am 16. Juli 2025 hat die Berliner AfD eine Fraktionsklausur in Wien abgehalten. Die Hauptstadt Österreichs wird oft als Vorbild für Berlin angesehen, insbesondere im Bereich des sozialen Wohnungsbaus und der Sauberkeit. Fraktionschefin Kristin Brinker und ihre Kollegen lobten die hohe Lebensqualität in Wien, wobei besonders die Sauberkeit und Sicherheit von Bedeutung waren. RBB24 berichtet, dass die FPÖ, die in Wien regiert, einen besonderen Fokus auf die kostenlose Müllentsorgung und das bürgerschaftliche Engagement für Sauberkeit legt.

Die FPÖ-Stadträtin Ulrike Nittmann betonte, dass die Müllabfuhr das Gefühl vermittle, dass die Stadt funktioniert und die Bürger sich sicher fühlen. Allerdings warnte FPÖ-Fraktionschef Dominik Nepp vor möglichen finanziellen Schwierigkeiten, die die Sauberkeit und Ordnung in der Stadt gefährden könnten. Nepp kritisierte die Sozialpolitik der SPÖ und die hohen Sozialleistungen, die für Migranten bereitgestellt werden. Auch die AfD will, wie die FPÖ, zwischen „anständigen“ und „unanständigen“ Zugewanderten unterscheiden.

Soziale Herausforderungen und Anmerkungen zur Rhetorik

Während der Klausur distanzierte sich Brinker von der harschen Rhetorik der FPÖ, erachtete es jedoch dennoch als wichtig, zwischen integrierten und nicht integrierten Migranten zu differenzieren. Im Rahmen ihrer Vermissten um mehr Sicherheit, Ordnung und den Schutz traditioneller Werte wurde ein Kooperationspapier unterzeichnet, das die Grundlage für eine „freiheitlich-konservative Erneuerung“ bildet. Ziel ist es, auch die sozialen Herausforderungen zu bewältigen, die in Wien sichtbar sind.

Ein Schwerpunkt der Berliner AfD liegt auf dem Brennpunkt-Bezirk Favoriten, wo die hohe Ausländerquote und Drogenkriminalität thematisiert werden. In dieser Gegend erfuhren die afghanischen Abgeordneten eine Konfrontation mit einem jungen Österreicher, der ihre Ansichten als Hetze bezeichnete. Dieser Vorfall wirft Fragen zu den Äußerungen und der Positionierung der AfD auf.

Wien als Vorreiter im sozialen Wohnungsbau

Wien gilt als weltweiter Vorreiter im sozialen Wohnungsbau. Diese Tradition hat ihre Wurzeln nach dem Ersten Weltkrieg, als zwischen 1919 und 1934 im sogenannten „Roten Wien“ etwa 65.000 Wohnungen errichtet wurden. Heute hat die Stadt 220.000 Gemeindewohnungen für mehr als 600.000 Bewohner geschaffen. Diese Wohnungen sind Teil eines Modells, das es der Stadt ermöglicht, als Bauherrin zu agieren und erschwinglichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Deutschlandfunk Kultur hebt hervor, dass über 60% der Wiener Bevölkerung in leistbaren Wohnungen lebt.

Im Vergleich dazu sieht die Situation im sozialen Wohnungsbau in Deutschland komplexer aus, da hier viele Wohnungen privatisiert wurden und die Mieten steigen. Wien hat bis heute keine Gemeindewohnungen privatisiert, was als wesentlicher Vorteil für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Stadt gilt. ZDF heute berichtet von der lebenswertesten Stadt der Welt, wo die Vielfalt im Gemeindebau gefördert wird und der Wohnungsbau politisch stabil bleibt.

Die Berliner AfD erkennt in Wiens innovativem Ansatz einen wertvollen Erfahrungshorizont, den sie auf ihre eigene Stadt übertragen möchte, auch wenn dabei die Herausforderungen der Migration nicht aus dem Blick verloren werden dürfen.

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OrtWien, Österreich
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