650 Jahre Brandenburg: Festumzüge und Hymnen zum Jubiläum!

Im Jahr 2025 feiern 31 brandenburgische Orte ihr 650-jähriges Bestehen mit Festen und Veranstaltungen, inspiriert durch das Landbuch von 1375.
Im Jahr 2025 feiern 31 brandenburgische Orte ihr 650-jähriges Bestehen mit Festen und Veranstaltungen, inspiriert durch das Landbuch von 1375. (Symbolbild/MB)

650 Jahre Brandenburg: Festumzüge und Hymnen zum Jubiläum!

Potsdam-Mittelmark, Deutschland - Im Jahr 2025 jährt sich die erste urkundliche Erwähnung von 31 Orten in Potsdam-Mittelmark zum 650. Mal. Diese Städte und Dörfer, darunter Michendorf, Elsholz, Wildenbruch, Seddin, Kemnitz und Kleinmachnow, feiern dieses bemerkenswerte Jubiläum mit einer Vielzahl von Veranstaltungen. Festumzüge, Gottesdienste, Feuerwehr-Wettkämpfe und Ausstellungen sind nur einige der Höhepunkte, die im Rahmen dieser Feierlichkeiten stattfinden. Auch Bühnenprogramme werden angeboten und zahlreiche Orte haben eigens Hymnen zur Feier kreiert. Ein bemerkenswertes Beispiel ist Hennigsdorf, dessen Hymne sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft thematisiert.

Die erste urkundliche Erwähnung der genannten Orte wurde 1375 durch Kaiser Karl IV. im Landbuch dokumentiert. Dieses bedeutende Dokument diente der umfassenden Erfassung von Einnahmen und Steuern in der Region und ist bis heute eine wichtige Quelle für die regionale Geschichte. Es umfasst über 700 Dörfer innerhalb der Mark Brandenburg, obwohl viele von ihnen voraussichtlich älter sind, da es an älteren, authentischen Quellen fehlt. Ein Auszug des Landbuchs ist im Brandenburg-Museum in Potsdam ausgestellt, was dessen historischen Wert unterstreicht.

Der geschichtliche Kontext

Im Jahr 1375 kaufte Karl IV. die Mark Brandenburg für 500.000 Gulden vom Wittelsbacher Otto V. Für Karl IV. waren die Steuern, die er aus der Region erhielt, weniger bedeutend als die Kurstimme, die er durch diesen Kauf erwarb. Dies war jedoch nicht unproblematisch, da die brandenburgischen Stände misstrauisch gegenüber der Landesherrschaft waren und nicht als Spielball im Machtgefüge des römisch-deutschen Reiches betrachtet werden wollten.

Das Landbuch wurde als bedeutende statistische Erfassung des Mittelalters betrachtet und liefert wertvolle Einblicke in Aspekte wie Kirche, wirtschaftliche Verhältnisse sowie gesellschaftliche und staatliche Strukturen. Es gibt einstige Informationen über viele Ortschaften, die hier erstmals urkundlich erwähnt werden. Der Hauptteil des Landbuchs basiert auf den Akten der Kammerverwaltung und wurde von markgräflichen Schreibern sowie Landreitern und -vögten erstellt.

Die Relevanz des Landbuchs

Das Landbuch gilt als die erste umfassende statistische Erfassung im Bereich der Mark Brandenburg. Die Erstellung begann bereits im Jahr 1371 im Kontext eines Konflikts zwischen Karl IV. und Otto V. um die Kurstimme und die Ausdehnung von Karls Machtbereich. Um eine geordnete Landesverwaltung zu fördern, wurde das Landbuch in Anlehnung an Vorbilder aus anderen böhmischen Gebieten in Auftrag gegeben und diente nicht für den praktischen Einsatz vor Ort.

Die Geschichtswissenschaft hat ein großes Interesse an diesem Dokument, dessen Manuskripte, die sich im Geheimen Staatsarchiv der Stiftung Preußischer Kulturbesitz befinden, bis heute erforscht werden. In verschiedenen Editionen wurden die Inhalte des Landbuchs mehrfach veröffentlicht, wobei die letzte in 1940 als philologisch-kritische Aufbereitung gilt.

Zusammenfassend bildet das 650-jährige Jubiläum der urkundlichen Erwähnung der Orte in Potsdam-Mittelmark nicht nur einen Anlass zum Feiern, sondern schärft auch das Bewusstsein für die regionalhistorische Bedeutung des Landbuchs von Karl IV. und ermöglicht einen wichtigen Rückblick auf die Entwicklung der Region Brandenburg.

Details
OrtPotsdam-Mittelmark, Deutschland
Quellen