Berlin Aktuell

Verdrängung der Clubkultur: Der Kampf gegen den Ausbau der A100-Autobahn in Berlin-Kreuzberg

Der Ausbau der A100 sorgt in Berlin für Aufregung und Unmut. Insbesondere im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sind viele Kultureinrichtungen bedroht, darunter auch bekannte Clubs wie das OST, die Renate und das ://about blank. Die geplante Autobahnverlängerung soll durch das dicht besiedelte Gebiet führen und betrifft insgesamt 21 Kultureinrichtungen sowie den Stadtpark Lichtenberg und eine Schule für Körper- und Lernbehinderte.

Für Clara Herrmann und Lutz Leichsenring von der Clubcommission ist dieser Plan nicht zeitgemäß und "absurd". Weltweit wandeln viele Großstädte ihre Straßen in Parks um, während in Berlin eine Autobahn durch den Bezirk gebaut werden soll. Sie befürchten, dass der Ausbau dem Kiez und den sozialen und kulturellen Angeboten schaden wird. Auch das Klima würde unter der Autobahn leiden.

Ein Beispiel für die Bedrohung der Kulturszene ist das Fips, ein alternativer Freiraum, der seit den Neunzigern existiert. Das geplante Bauprojekt würde genau durch das Gelände des Fips verlaufen. Die Betreiber und die Kunstschaffenden wünschen sich, dass in Zukunft Kulturorte bei der Stadtplanung berücksichtigt werden.

Auch das ://about blank, ein bekannter Club in Berlin, ist betroffen. Obwohl das Gelände eigentlich etwas von der geplanten Autobahn entfernt ist, sollen während des Baus Baustellenfahrzeuge auf dem Areal geparkt werden. Die Betreiber des Clubs engagieren sich aktiv gegen den Ausbau und verteilen Flyer für Demonstrationen.

Niklas Schenker, der Sprecher für Clubkultur der Partei Die Linke, warnt vor den Folgen des Ausbaus für die Berliner Kieze und Stadtstrukturen. Er befürchtet ein "beispielloses Club-Sterben" und fordert den Senat auf, die Zerstörung der Clubs zu verhindern. Schenker betont auch die Bedeutung von Freiräumen und Kulturorten für Künstler und Künstlerinnen.

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Die Senatsverwaltung für Kultur hat angekündigt, sich für den Erhalt der Clubs einzusetzen. Kultursenator Joe Chialo hat sich bereits mehrfach dafür ausgesprochen und möchte die Anerkennung von Clubs als Kulturorte fördern. Es bleibt abzuwarten, ob der Ausbau der A100 tatsächlich umgesetzt wird und welche Auswirkungen dies auf die Berliner Kulturszene haben wird.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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