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Solidarische Landwirtschaft in Frohnau und Umgebung: Junge, frische Gemüsesorten direkt vom Feld

Der Verein Frohlawi bietet frisches Gemüse direkt vom Feld an. Aktuell sind Mangold, Frühlingszwiebeln, Fenchel, Salat und Frühkartoffeln in Saison. Das Besondere an diesem Projekt ist das alternative Konzept, bei dem Erzeuger und Verbraucher solidarisch zusammenarbeiten. Der Name "Frohlawi" leitet sich von "Solawi" ab, was für solidarische Landwirtschaft steht. Die Verbraucher zahlen monatlich einen festen Betrag von etwa 100 Euro und erhalten dafür Anteile an der Ernte. Natalie Kreisz, Mitglied des Vorstands von Frohlawi, erklärt, dass alle Mitglieder des Vereins unterschiedliche berufliche Hintergründe haben und keiner von ihnen über landwirtschaftliche Expertise verfügt. Dennoch betreiben sie gemeinsam einen Gemüseanbaubetrieb auf dem Stolper Feld. Die Idee für das Projekt entstand, als einige Menschen bemerkten, dass auf dem Stolper Feld immer Mais und Raps gespritzt wurden und man dort kaum spazieren gehen konnte. Die Frage, ob man etwas anders machen könnte, führte dazu, dass sich Professor Martin Kaupenjohann, Experte für Bodenkunde an der TU, mit dem Stolper Feld befasste. Gemeinsam mit seinen Studierenden wurde berechnet, wie das Feld nachhaltiger genutzt werden könnte. Nach einjährigen Verhandlungen durfte Frohlawi schließlich den Acker übernehmen, der den Berliner Stadtgütern gehört. Zunächst gab es Skepsis, aber dann erhielt das ökologische Landwirtschaftsprojekt Unterstützung. Das Ziel des Vereins ist es, eines Tages 400 Haushalte versorgen zu können. Bereits jetzt gibt es manchmal einen Ernteüberschuss, der gespendet wird. So gingen zum Beispiel 500 Salate an die Oranienburger Tafel. Frohlawi arbeitet auch mit anderen Partnern zusammen, darunter die Interessengemeinschaft Vielfalt für das Stolper Feld und die Evangelische Schule Frohnau. Letztere hat dem Verein eine Kräuterspirale geschenkt. Die gemeinsame Arbeit aller Beteiligten wurde mit einer Spendenübergabe auf dem Stolper Feld gefeiert. Wer Interesse hat, kann bei Frohlawi mitmachen, auch ohne einen Ernteanteil zu kaufen. Informationen dazu findet man auf der Website des Vereins. Die Solawi setzt sich gegen die industrielle Anbauweise auf dem Stolper Feld ein und möchte die Hälfte der Fläche der Natur überlassen, um die Biodiversität zu erhöhen. Es gibt jedoch Vorgaben, die besagen, dass die Fläche nicht dauerhaft brachliegen darf. Die meisten Ernteanteile für dieses Jahr sind bereits vergeben, aber der Verein hofft, in Zukunft weiter wachsen zu können und die Felder weiterhin pachten zu können. Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/reinickendorf/gemuese-frisch-vom-acker-die-solidarische-landwirtschaft-frohlawi-sorgt-auf-dem-stolper-feld-fuer-regionale-produkte/27637200.html

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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