Am Samstagabend kam es in Berlin-Neukölln zu Konflikten zwischen Palästina-Anhängern und der Polizei. Dabei wurden laute Böller gezündet und ein Fahrrad sowie ein Einkaufswagen beschädigt. Ein Verdächtiger wurde festgenommen und Anzeige wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz erstattet. Kleine Gruppen riefen Slogans wie „Free Palestine“ und wurden zeitweise festgenommen. Die Polizei sprach von einem „Katz-und-Maus-Spiel“ mit Gruppen von 10 bis 25 Personen, betonte jedoch, dass die Situation unter Kontrolle sei. Die Demonstration und alle Ersatzveranstaltungen wurden von der Polizei verboten.
Laut Polizeibericht trafen sich am Freitagabend pro-palästinensische Gruppen auf der Sonnenallee in Neukölln, obwohl Demonstrationen zuvor verboten worden waren. Es kam zu kleineren Tumulten und insgesamt 24 Personen wurden vorübergehend festgenommen. Es wurden Strafanzeigen wegen verschiedener Delikte gestellt, darunter Landfriedensbruch, tätlicher Angriff, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Störung des öffentlichen Friedens.
Die Polizei meldete außerdem mehrere Schmierereien mit politischem Bezug zum Nahost-Konflikt. Ein pro-israelischer Schriftzug wurde am U-Bahnhof Frankfurter Allee in Lichtenberg entdeckt. Zudem wurden drei aufgemalte Davidsterne an Wohnhäusern im Prenzlauer Berg und Friedrichshain sowie an einem Toilettenhäuschen gefunden. Weitere anti-israelische Plakate wurden entfernt, einschließlich eines Transparentes am S-Bahnhof Tempelhof und israelfeindlicher Plakate an der East-Side-Gallery in Friedrichshain. Es wurde auch eine antisemitische Schmiererei am Gebäude der Senatsbauverwaltung in Wilmersdorf gefunden.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich in Spandau, wo eine 15-jährige Jugendliche von einer unbekannten Frau beleidigt, angegriffen und getreten wurde. Die Täterin verschwand, während das Mädchen ins Krankenhaus kam.
Die Demonstrationsverbote und die damit verbundenen Konflikte zwischen Palästina-Anhängern und der Polizei haben die Spannungen in Berlin in Bezug auf den Nahost-Konflikt verstärkt. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation sich weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen von den Behörden ergriffen werden, um weitere Konflikte zu verhindern.
Gemäß einem Bericht von www.bz-berlin.de