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Militärputsch in Niger könnte Abzug der Bundeswehr aus Mali gefährden

Der Militärputsch in Niger hat möglicherweise Auswirkungen auf den geplanten Abzug der Bundeswehr aus dem benachbarten Mali. Laut dem Sahel-Experten Ulf Laessing, Leiter des Sahel-Programms der Konrad-Adenauer-Stiftung, wird der Abzug der Bundeswehr aus Mali durch die neue Lage deutlich schwieriger. Der Lufttransportstützpunkt der Bundeswehr in Niamey, der Hauptstadt Nigers, sollte das Drehkreuz für die Rückverlegung der Bundeswehr aus Mali sein. Von dort aus sollten Flugzeuge aus Gao ankommen und auch Landtransporte stattfinden. Der Leiter des Sahel-Programms erklärt weiter, dass der Weg durch Zentralmali in Richtung Küste und der Landweg über Burkina Faso zu gefährlich seien. Aus diesem Grund würden alle Lastkraftwagen der Bundeswehr über Niger fahren. Es ist daher zu hoffen, dass die künftige Regierung in Niger weiterhin mit der Bundeswehr kooperiert, ansonsten könnte der Zeitplan für den Abzug aus Mali bis zum Jahresende stark gefährdet sein.

Der nigrische Präsident Mohamed Bazoum, der bei dem Putschversuch von Militärs festgesetzt wurde, versicherte seinen Landsleuten per Twitter, dass sie an „Demokratie und Freiheit“ festhalten sollen. Der bisherige nigrische Außenminister Hassoumi Massoudou rief dazu auf, den „versuchten Staatsstreich“ nicht zu unterstützen und betonte, dass die rechtmäßige Regierung diejenige sei, die von den Putschisten gestürzt wurde.

Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte den Versuch des Militärs, die demokratische Ordnung in Niger umzustürzen. Deutschland fordert die sofortige Freilassung des demokratisch gewählten Präsidenten. Die Lage in der Hauptstadt Niamey ist derzeit unklar. Eine Gruppe von Militärs verkündete in einer Fernseh-Ansprache die Absetzung des Präsidenten und die Machtübernahme der Armee.

Ein Oberst namens Amadou Abdramane, der den Staatsstreich verkündete, führte die Verschlechterung der Sicherheitssituation, die schwache Wirtschaft und die Regierungsführung Bazoums als Gründe für den Putsch an. Es wurde ein sogenannter „Nationaler Rat zum Schutz des Vaterlandes“ (CNSP) gebildet, der die Macht übernommen hat.

Der Putschversuch in Niger ist besorgniserregend. Die Europäische Union, die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) und die USA verurteilten den Versuch, die Demokratie zu destabilisieren und forderten die sofortige Freilassung des Präsidenten. Es gibt Verhandlungen mit den Meuterern, um die Situation friedlich zu lösen.

Der Putschversuch in Niger könnte den geplanten Abzug der Bundeswehr aus Mali erheblich beeinträchtigen und sollte daher mit großer Sorgfalt betrachtet werden.

Quelle: Funke Mediengruppe, Tagesspiegel, dpa

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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