Im ersten Quartal 2024 wurde auf den Investmentmärkten eine spürbare Belebung der Aktivitäten festgestellt, die sich jedoch noch nicht vollständig in den Investmentumsätzen widerspiegelt. Insgesamt wurden gut 5,5 Milliarden Euro in gewerbliche Immobilien investiert, was einem Umsatzplus von 8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere im Portfoliosegment wurde ein deutlicher Anstieg des Umsatzes verzeichnet. Bei Investitionen in Wohnimmobilien ab 30 Einheiten ist das steigende Interesse noch nicht sichtbar, das Transaktionsvolumen liegt etwa ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Der Gesamtumsatz des deutschen Marktes beläuft sich auf gut 6,3 Milliarden Euro.
Die wichtigsten Ergebnisse des ersten Quartals im Überblick:
– Einzelhandelsinvestments: In Einzelhandelsobjekte wurde im ersten Quartal am meisten investiert, wobei fast 36 % des gesamten gewerblichen Investmentumsatzes auf diese Assetklasse entfallen. Das Transaktionsvolumen liegt 29 % höher als im Vorjahreszeitraum. Besonders gefragt waren innerstädtische Geschäftshäuser und Objekte im Lebensmittelbereich.
– Logistikobjekte: Auch in Logistikobjekte wurde viel investiert, sie sind für etwa ein Viertel des Gesamtvolumens verantwortlich. Das Investmentvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp 50 % gestiegen. Auffällig ist, dass die Investitionen in Logistikportfolios ausschließlich auf ausländische Anleger entfallen.
– Büroobjekte: Büroobjekte belegen lediglich den dritten Platz im Investmentumsatz und sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 31 % gesunken. Die Entwicklung der Büromärkte ist weiterhin unsicher, was sich in einem langwierigen Preisfindungsprozess und einer schwachen Nachfrage widerspiegelt.
– Hotels und Healthcare-Immobilien: In Hotels wurden 13 % weniger investiert als im Vorjahr, der Umsatzanteil liegt bei gut 4 %. Bei Healthcare-Immobilien gab es einen Rückgang von 34,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
– Portfoliodeals: Im Portfoliosegment stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast 88 %, insgesamt wurden knapp 1,15 Milliarden Euro mit Paketverkäufen umgesetzt.
– Ausländische Käufer: Der Anteil ausländischer Käufer liegt bei 35 % und bewegt sich damit unter dem langjährigen Durchschnitt. Sie haben im bisherigen Jahresverlauf knapp 1,95 Milliarden Euro zum Investmentumsatz beigetragen.
– A-Standorte: Das Investmentvolumen in den deutschen A-Standorten liegt zum Jahresbeginn gut 5 % höher als im Vorjahreszeitraum. München führt mit 1,28 Milliarden Euro den Umsatzrang an, gefolgt von Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Stuttgart.
– Renditen: Die Renditen haben sich weitestgehend stabilisiert. Für Büros liegen sie in den A-Standorten im Schnitt bei 4,36 %. München hat mit 4,20 % die höchste Rendite.
Die Aussichten für die Investmentmärkte im weiteren Jahresverlauf sind von schwierigen Rahmenbedingungen und positiven Signalen geprägt. Die schwache Konjunktur und die geopolitische Lage sind limitierende Faktoren, während der Rückgang der Inflation und mögliche Zinssenkungen positive Auswirkungen haben werden. Es wird erwartet, dass die Erholung der Investmentmärkte sukzessive voranschreiten und zu steigenden Umsätzen führen wird. Eine genaue Prognose ist jedoch schwierig, aber ein Umsatzplus von bis zu 20 % erscheint möglich. Die Stabilisierung der Spitzenrenditen ist das wahrscheinlichste Szenario, jedoch könnte es gegen Ende des Jahres zu einer leichten Renditekompression kommen.
Quelle: BNP Paribas Real Estate Holding GmbH / ots