Löwin-Sichtung in Kleinmachnow war ein Irrtum
In den letzten Tagen sorgte eine vermeintliche Löwin-Sichtung in Kleinmachnow bei Berlin für großes Aufsehen. Die Tierärztin Michaela Ebeling wurde zusammen mit ihrem Mann von den Behörden um Hilfe gebeten, um das gefährliche Raubtier einzufangen. Nach knapp zwei Tagen intensiver Suche ruderten die Behörden jedoch zurück und erklärten, dass es sich bei dem gesichteten Tier um ein Wildschwein handelte.
Frau Ebeling äußerte sich zu der offiziellen Einschätzung und erklärte, dass das Tier im Video definitiv runde Ohren und einen runden Kopf hatte, was eher auf eine Raubkatze als auf ein Wildschwein hinweise. Sie glaubt, dass sich in den nächsten Tagen zeigen wird, um welches Tier es sich tatsächlich handelt. Falls es weitere Sichtungen geben sollte, die nicht zu kurz für Fotos sind, werde die Situation erneut bewertet werden.
Auf die Frage, ob sie Zweifel an der Echtheit des Videos hatte, antwortete Frau Ebeling, dass sie anfangs skeptisch war, jedoch der Macher des Videos glaubhaft gewirkt habe. Zudem gab es weitere Meldungen aus der Bevölkerung, bevor das Video in den Medien bekannt wurde.
Frau Ebeling und ihr Mann wurden in der Nacht aus dem Bett geklingelt, um bei der Suche nach dem vermeintlichen Raubtier zu helfen. Sie holten ein Narkosegewehr und Betäubungsmittel aus ihrer Tierarztpraxis und machten sich auf den Weg. Das Ziel war es, das Tier irgendwo zu sichern oder es dorthin zu treiben, wo man es sicher betäuben konnte. Die Herausforderung bestand darin, nah genug heranzukommen und den Pfeil seitlich im hinteren Bereich in einer Muskelgruppe zu platzieren.
Auf die Frage, was passiert wäre, wenn sie auf eine echte Löwin gestoßen wären und diese mit dem Narkosegewehr getroffen hätten, antwortete Frau Ebeling, dass man nie wissen könne, wie ein Tier reagiert. Eine Raubkatze würde jedoch nicht glücklich sein, von einem Pfeil getroffen zu werden. Es würde etwa zehn Minuten dauern, bis das Betäubungsmittel wirkt, und währenddessen könnte das Tier weglaufen.
Frau Ebeling erklärte außerdem, dass sie erst bei Tageslicht durch den Wald gelaufen seien, um nach der Löwin zu suchen. Sie hätten in einer Linie nebeneinander den Waldabschnitt abgesucht. Auf die Frage, ob sie Angst gehabt habe, antwortete Frau Ebeling, dass man mit genügend Leuten und bei Tageslicht keine Angst haben müsse. Dennoch sei ein mulmiges Gefühl vorhanden gewesen, da man noch nicht genau wusste, um welches Tier es sich handelt.
Abschließend führte Frau Ebeling aus, dass Raubkatzen sich anpassen und sogar in Großstädten überleben können. Falls die Behörden erneut zu einer anderen Einschätzung kommen und eine Raubkatze gesichtet wird, werde es auf die Verfassung des Tieres ankommen. Es wäre wünschenswert, dass das Tier in artgerechter Haltung untergebracht und bis zum Lebensende einfach nur Löwe sein dürfe.