Berlin Aktuell

Gleiche Geschlechter, gleiche Ampelpaare: Warum nicht alle Formen der Liebe zeigen?

Die Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann, hat im Juni einen Antrag gestellt, das Ampelmännchen durch gleichgeschlechtliche Paare zu ersetzen. Sie möchte damit die Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community verbessern und ein sichtbares Zeichen für Offenheit, Toleranz und Vielfalt setzen. Die Senatorin Manja Schreiner zeigt sich offen für diese Idee und möchte den Antrag wohlwollend prüfen.

Es gibt bereits verschiedene Städte in Deutschland, die homosexuelle Ampelpärchen installiert haben. Beispiele dafür sind Frankfurt/Main, Köln, Marburg und Hannover. Auch andere Piktogramme wurden bereits verwendet, wie beispielsweise eine "Otto-Walkes-Ampel" in Emden oder eine "Karl-Marx-Ampel" in Trier. In Fürstenwalde wurde vor elf Jahren sogar die erste Ampelfrau eingeführt, die einen Rock und Zöpfe trug. Zwei Jahre später gab es in Berlin die Forderung nach weiteren Ampelfrauen, allerdings mit einem modernen und selbstbewussten Erscheinungsbild.

Gemäß den Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA) sind abweichende Formen des Ampelmännchens eigentlich nicht erlaubt. Die Verkehrsbehörden dulden sie jedoch, solange auf der roten Ampel ein stehendes Symbol und auf der grünen Ampel ein laufendes Symbol zu sehen ist.

Eine Studie der Stadtverwaltung in Wien hat ergeben, dass Fußgängerampeln, die ein Paar zeigen, sicherer sind. Durch die größere Leuchtfläche und die bessere Erkennbarkeit des Lichtzeichens wird die Sicherheit der Fußgänger verbessert. In Wien werden seit 2015 nicht nur gleichgeschlechtliche, sondern auch Mann-Frau-Paare abgebildet.

Eine mögliche Option für Berlin wäre es daher, nicht nur homosexuelle Paare auf den Ampelpiktogrammen darzustellen, sondern alle möglichen Paarkombinationen. In Betracht kämen auch eine "Familienampel" mit einem Kind. Dies würde die Vielfalt, von der Bürgermeisterin Herrmann spricht, am besten repräsentieren.

Insgesamt handelt es sich bei der Idee, das Ampelmännchen durch gleichgeschlechtliche Paare zu ersetzen, um eine Möglichkeit, Offenheit, Toleranz und Vielfalt sichtbar zu machen. Es gibt bereits Erfahrungen mit verschiedenen Piktogrammen in anderen Städten, die zeigen, dass dies umsetzbar ist. Es bleibt abzuwarten, ob der Antrag von Clara Herrmann in Berlin umgesetzt wird.

Hat Gunnar Schupelius recht? Dieser Frage können Leserinnen und Leser durch Anruf oder E-Mail an Gunnar Schupelius ihre Meinung mitteilen. Lesen Sie hier alle Kolumnen von Gunnar Schupelius.

Siehe auch  Große Suchaktion: Polizei sucht weiterhin nach Raubtier in Berlin und Brandenburg

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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