Berlin Aktuell

Gewalt in Krankenhäusern: Der gefährliche Alltag Berliner Pflegekräfte und Ärzte

Schläge, Drohungen und Beleidigungen sind für das Personal in Krankenhäusern und Notaufnahmen in Berlin an der Tagesordnung. Laut einem Bericht des rbb24 wird die Gewalt gegenüber medizinischem Personal immer häufiger und drastischer. In einem Weddinger Krankenhaus erzählt Julia, dass verbale Bedrohungen und Beleidigungen sowie Androhungen von körperlicher Gewalt den Druck auf Pflegekräfte und Ärzte erhöhen. Stella, eine Pflegekraft in einer Notaufnahme, berichtet von einem Vorfall, bei dem sie von einem Patienten ins Gesicht geschlagen wurde. Solche Vorfälle sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs, da viele Gewaltfälle nicht einmal dokumentiert werden oder die Polizei gerufen wird. Dies liegt vor allem daran, dass das Personal aufgrund der Überlastung nicht genug Zeit dafür hat und viele Patienten und Angehörige aufgrund der langen Wartezeiten in den Notaufnahmen frustriert sind. Die Berliner Polizei musste dieses Jahr bereits fast zehntausendmal zu Kliniken und Krankenhäusern ausrücken, doppelt so oft wie noch 2013. Die häufigsten Straftaten waren Diebstahl, Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Die Zahlen geben jedoch nur einen Einblick in das Ausmaß der Gewalt, da viele Fälle nicht gemeldet werden.

Die Ursachen für die Gewalt liegen laut Klinbetreiber Vivantes vor allem in Alkohol- und Drogenmissbrauch, psychiatrischen Erkrankungen und den oft unerfüllbaren Erwartungen der Patienten. Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft, betont, dass die Politik das Grundübel der Krankenhauslandschaft angehen und die Krankenhäuser ausreichend finanzieren muss. Neben der finanziellen Unterstützung sollten auch die Patientenströme besser gesteuert werden, um die Überlastung der Notaufnahmen zu vermeiden. Ina Czyborra, die Gesundheitssenatorin von Berlin, betont, dass die Versorgungsaufgaben und Krankenhausfinanzierung in die Zuständigkeit des Bundes und der Krankenkassen fällt. Dennoch engagiere sich Berlin in Novellierungsprozessen des Rettungsstellengesetzes und der Krankenhausfinanzierung auf Bundesebene.

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Die Gewalt in Krankenhäusern stellt eine große Herausforderung dar, die nur durch eine umfassende und nachhaltige Lösung auf politischer Ebene angegangen werden kann. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um das Personal zu schützen und die Überlastung der Notaufnahmen zu reduzieren.

Quelle: Gemäß einem Bericht von www.rbb24.de

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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