Friedensverhandlungen für Sudan: Welthungerhilfe fordert humanitäre Hilfswege gegen die Hungersnot
In Genf sollen morgen Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien im Sudan stattfinden. Die Welthungerhilfe appelliert an beide Seiten, endlich tragfähige Vereinbarungen zu treffen, um die Hungersnot und die täglichen Übergriffe auf Zivilisten und Helfer zu beenden. Seit über einem Jahr zerstört ein blutiger Krieg die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen und die Infrastruktur des Landes.
Der Sudan erlebt die größte humanitäre Krise der Welt. Mehr als 25 Millionen Menschen, die Hälfte der gesamten Bevölkerung des Sudans, befinden sich in einer kritischen Ernährungslage und 755.000 sind akut vom Hungertod bedroht. Durch den Konflikt sind zudem über 10 Millionen Menschen im Land vertrieben worden, mehr als in jedem anderen Land. Es ist dringend erforderlich, einen ungehinderten und sicheren Zugang zu den betroffenen Menschen zu gewährleisten. Die Welthungerhilfe fordert daher die Einrichtung humanitärer Hilfswege in die stark betroffenen Gebiete Darfur, Kordofan, Al Jazirah und Khartoum. Gleichzeitig müssen die wichtigsten Grenzübergänge geöffnet werden, um Hilfsgüter aus dem Tschad und dem Südsudan transportieren zu können. Beide Konfliktparteien müssen die militärischen Angriffe auf zivile Einrichtungen, die für das Überleben der Menschen wichtig sind, einstellen. Die internationale Gemeinschaft muss den Druck auf beide Parteien erhöhen, um einen zuverlässigen humanitären Zugang sicherzustellen und mehr Mittel für humanitäre Hilfe bereitzustellen. Das sind die Forderungen von Mathias Mogge, dem Generalsekretär der Welthungerhilfe, im Vorfeld der Friedensverhandlungen.
In Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm (WFP) wird die Welthungerhilfe in den kommenden Tagen mit der Verteilung von über 18.000 Tonnen Lebensmitteln in Nord-Darfur beginnen. Die dringend benötigte Hilfe ist für insgesamt knapp 400.000 Menschen geplant und soll sowohl im ZamZam Camp als auch in anderen von der Hungersnot betroffenen Gebieten rund um El Fasher Leben retten. Neben Grundnahrungsmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchten, Öl und Salz wird auch speziell angereicherte Zusatznahrung für Kinder unter 5 Jahren sowie schwangere und stillende Frauen verteilt. Die Logistik stellt aufgrund der anhaltenden Kämpfe und der starken Regenfälle eine große Herausforderung dar. Die unsichere Lage vor Ort verhindert immer wieder den Durchgang von Hilfstransporten.
Die Welthungerhilfe bittet dringend um Spenden unter dem Stichwort „Hungersnot Sudan“. Jeder Beitrag hilft, Hunger und Vertreibung im Sudan zu bekämpfen. Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden:
- Deutsche Welthungerhilfe e.V.
- Sparkasse KölnBonn
- IBAN: DE15 3705 0198 0000 0011 15
- BIC: COLSDE33
Weitere Informationen finden Sie unter www.welthungerhilfe.de/presse.
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland und politisch sowie konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 12.128 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit 5,07 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis hin zu langfristigen Entwicklungsprojekten in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
Bonn/Berlin