Berlin bietet deutschen Wissenschaftlern die Möglichkeit, Primaten in ihrem natürlichen Lebensraum zu erforschen. Forschungsreisen in den Dschungel sind oft teuer, aufwändig und risikoreich. Doch in Berlin lassen sich Primaten auch in den hiesigen Freibädern beobachten. Ob in Pankow, Steglitz oder Neukölln, die Freibäder bieten reiches Anschauungsmaterial für das Balz- und Dominanzverhalten der Primatenmännchen.
Ein Forscherteam um Engelbert Dröscher vom Deutschen Primatenzentrum Göttingen begibt sich regelmäßig in die Berliner Freibäder, um das Verhalten der Primaten zu studieren. Kürzlich hatten sie das Glück, Zeugen eines Naturschauspiels im Kreuzberger Prinzenbad zu werden. Drei muskulöse Primatenjungtiere erklimmten den Sprungturm, während paarungsbereite Weibchen auf der Wiese unter ihnen lagen. Die Männchen gaben ihr Bestes, um die Weibchen zu beeindrucken und ihr dominantes Verhalten zu demonstrieren. Dröscher erklärt, dass dies ein typisches Verhalten bei Primaten ist, da die Weibchen eine strenge Auslese betreiben und sich nur mit den stärksten und prächtigsten Männchen paaren.
Die Biologie bestimmt, dass die Weibchen strenger sind als die Männchen. Männchen sind froh, wenn sie irgendeine Partnerin finden können, während die Weibchen sich nur mit den besten Exemplaren paaren. Ein dominantes Männchen kann einen ganzen Harem um sich versammeln, während seine weniger erfolgreichen Konkurrenten Schwierigkeiten haben, ihre Gene weiterzugeben. Die Aggression der Männchen hat eine doppelte Funktion: Sie täuschen Dominanz vor, die sie oft nicht wirklich haben, und sie bauen den Frust ab, der entsteht, wenn man kein Alphamännchen ist.
Das Verhalten der Primaten in den Berliner Freibädern zeigt auch, dass Sprachbegabung eine wichtige Rolle spielt. Die Primaten sind nicht in der Lage, wie Menschen Sprache zu verwenden, um über große Räume hinweg zu kommunizieren. Durch ihre sprachliche Fähigkeit haben Menschen die destruktiven Aspekte ihres biologischen Erbes besser im Griff, da sie durch Erzählungen größere Gemeinschaften bilden können.
Die Männchen der Primatengruppen sorgen mit ihrem Paarungsbereitschaftssignal und ihrem aggressiven Verhalten für Aufsehen. Neue Männchen betreten das Gebiet und versuchen, die Weibchen zu beeindrucken. Dies führt oft zu aggressiven Auseinandersetzungen zwischen den Männchen. Dröscher erklärt, dass das „Balgen“ der Jungtiere ein spielerisches Kräftemessen ist, das jedoch in überfüllten Territorien zu einer brutalen Form führen kann. Doch in einigen Fällen handelt es sich einfach um aggressive Individuen, die für Ärger sorgen.
Während sich einige Primatenmännchen um die paarungsbereiten Weibchen bemühen, zeigen andere kein Interesse und beschäftigen sich lieber mit anderen Aktivitäten. So wie Erol und Efe, zwei schmächtige „Buben“, die lieber in ihren Graphic Novels lesen, als sich den Sprungturm zu nähern. Doch die natürliche Selektion sorgt dafür, dass die Weibchen nur die stärksten und prächtigsten Männchen als Partner wählen.
Die Forschung in den Berliner Freibädern bietet deutschen Wissenschaftlern die Möglichkeit, das Verhalten von Primaten aus nächster Nähe und in ihrer natürlichen Umgebung zu studieren. Die Erkenntnisse daraus geben wertvolle Einblicke in das Balz- und Dominanzverhalten dieser faszinierenden Tiere.