Armut in Berlin: Jedes vierte Kind auf Sozialleistungen angewiesen Eine alarmierende Tatsache: Jedes vierte Kind in Berlin lebt in einer Familie, die auf Sozialleistungen angewiesen ist. In einigen Bezirken wie Neukölln und Mitte ist dieser Anteil sogar noch höher. Diese Kinder wachsen nicht nur unter prekären Bedingungen auf, sondern ihre Chancen, in Zukunft ein besseres Leben zu führen als ihre Eltern es heute ermöglichen können, sind geringer im Vergleich zu ihren Altersgenossen, die in Haushalten mit höherem Einkommen aufwachsen. Die Bekämpfung der Armut in Berlin und insbesondere die Förderung von Kindern und Jugendlichen sollten daher zu den wichtigsten Aufgaben des schwarz-roten Senats gehören. Die Lage ist nach wie vor dramatisch in vielen bekannten Vierteln wie Wedding, Gesundbrunnen oder Neukölln, wo die Armutsquoten traditionell am höchsten sind. Allerdings hat sich die Armut längst auch in neuen Gegenden am Stadtrand ausgebreitet, wo sie eine immer größere Rolle spielt. In diesen Gebieten nehmen die Probleme, gemessen an der Anzahl betroffener Kinder, weiter zu, während in den Innenstadtbezirken Berlins gleichzeitig der Wohlstand wächst. Eine positive Entwicklung in den Innenstadtbezirken sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das eigentliche Problem nach wie vor besteht: Die Armut in Berlin nimmt nicht ab, sondern sie hat sich nur verlagert. Einige ehemalige Brennpunkte wie Kreuzberg, Mitte oder Nordneukölln mögen als Vorzeigebeispiele für die positive Entwicklung Berlins gelten. Diese Entwicklung beruht jedoch nicht zuletzt auf einem Austausch signifikanter Teile der Bevölkerung durch steigende Mieten und immer mehr Eigentumswohnungen. Es ist wichtig, dass Berlin weiterhin eine lebendige und vielfältige Stadt bleibt und nicht durch steigende Preise und Gentrifizierung unerreichbar wird. Ein Beispiel dafür, wohin dies im schlimmsten Fall führen kann, ist die Situation in der Hauptstadt Frankreichs, Paris. Dort ist die Innenstadt so teuer geworden, dass sich Gewalt in den Randgebieten ausbreitet. Zum Glück ist Berlin davon noch weit entfernt. Es liegt nun in der Verantwortung des Senats, dafür zu sorgen, dass Berlin für alle Bevölkerungsschichten lebenswert und erschwinglich bleibt. Es ist dringend erforderlich, dass der Senat weitere Lösungen zur Armutsbekämpfung in Berlin entwickelt und umsetzt. Nur so kann Benachteiligung verringert und allen Kindern und Jugendlichen der Stadt die Möglichkeit gegeben werden, der Armutsspirale zu entkommen. Nur wenn allen Berliner Bürgern gleiche Chancen geboten werden, kann die Stadtgesellschaft als Ganzes prosperieren und sich weiterentwickeln.
NAG Redaktion
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