Nikotin-Pouches: Gefährliche Beliebtheit bei Jugendlichen in Berlin!

Treptow-Köpenick, Deutschland - In den letzten Jahren erfreuen sich Nikotinbeutel, auch bekannt als Pouches, wachsender Beliebtheit, insbesondere bei Jugendlichen und Profi-Sportlern. Diese kleinen Beutel bieten eine aufputschende oder entspannende Wirkung, ohne dabei die Lunge zu schädigen, was sie zu einer vermeintlich harmlosen Alternative zu herkömmlichen Zigaretten macht. Wie [Chip.de](https://www.chip.de/news/Trotz-Verbot-weiter-beliebt-Experten-warnen-vor-diesen-Mini-Beuteln_185629879.html) berichtet, gibt es jedoch erhebliche gesundheitliche Bedenken, die mit ihrem Konsum verbunden sind.

Die Tabakvariante „Snus“ hat eine lange Tradition in Skandinavien, doch der Verkauf von Snus ist in der EU, mit Ausnahme Schweden, untersagt. Obwohl tabakfreie Nikotinbeutel in Deutschland ebenfalls rechtlich problematisch sind und unter das Lebensmittelrecht fallen, sind sie online und in Tabakläden, Kiosken oder Tankstellen weit verbreitet. Die Verfügbarkeit ist alarmierend, zumal in einem Berliner Bezirk 80 bis 90 Prozent der Schüler gegenüber Präventionsveranstaltungen angaben, bereits Erfahrungen mit Nikotinbeuteln gemacht zu haben.

Gesundheitsrisiken und Suchtgefahr

Wie [Stern.de](https://www.stern.de/panorama/nikotinbeutel–suchtberater-und-mediziner-warnen-vor–snus–35278036.html) berichtet, enthalten die Beutel Nikotinsalze und Trägerstoffe, die durch die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Ein einzelner Nikotinbeutel kann den Nikotingehalt von drei bis sechs Zigaretten haben. Die Suchtgefahr wird von Suchtmedizinerin Andrea Rabenstein betont, die darauf hinweist, dass der Konsum oft parallel zu anderen Nikotinprodukten erfolgt, was das Risiko einer Abhängigkeit erhöht. Gesundheitsrisiken für besonders gefährdete Gruppen wie Kinder, Jugendliche, Schwangere und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind erheblich.

Zu den akuten Vergiftungssymptomen zählen Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Ohnmacht. Tragischerweise berichten Lehrer von Vorfällen in Schulen, bei denen Schüler aufgrund des Konsums von Nikotinbeuteln in Notarztversorgung mussten. Der Bundesverband der Tabakwirtschaft (BVTE) fordert angesichts des Prüfstandes, unter dem diese Produkte stehen, eine Legalisierung, um den Schwarzmarkt einzudämmen. Damit würde gleichzeitig eine bessere Kontrolle ermöglicht.

Öffentliche Wahrnehmung und Aufklärung

Trotz dieser Risiken erfreuen sich die Nikotinbeutel einer positiven Wahrnehmung, insbesondere durch die Nutzung bei Profi-Sportlern und die Förderung in sozialen Medien. Aromastoffe wie Wassermelone oder Mango machen die Beutel für junge Konsumenten er besonders attraktiv. Die verstärkten Aufklärungsbemühungen, die insbesondere von Suchtmedizinern wie Rabenstein gefordert werden, sollen Jugendliche über die Gefahren des Konsums informieren, damit sie bessere Entscheidungen treffen können.

Einblick in die Realität zeigen auch die besorgniserregenden Zahlen: Jährlich sterben in Deutschland mehr als 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert hat sich klar gegen die Legalisierung von Nikotinbeuteln ausgesprochen. Die niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen unterstützt diese Position und fordert ein striktes Verbot und verbesserte Kontrollen des Jugendschutzes.

Die Debatte um Nikotinbeutel zeigt, wie wichtig es ist, die Aufklärung über neue Tabakprodukte zu intensivieren, um die Gesundheit der jungen Generation zu schützen.

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Ort Treptow-Köpenick, Deutschland
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