Schock für Rinderhalter: Impfverbot gegen Bovines Virusdiarrhoe in Kraft!

Treptow-Köpenick, Berlin, Deutschland - Im Bezirk Treptow-Köpenick in Berlin wurden heute Maßnahmen zur Bekämpfung des Bovinen Virusdiarrhoe-Virus (BVDVV) angeordnet. Diese Maßnahmen betreffen insbesondere die Verhinderung der Ausbreitung dieser bedeutenden Virusinfektion unter Rindern. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick ist für den Erlass der verfügten Allgemeinverfügung verantwortlich, die ab dem Tag nach ihrer Veröffentlichung vorläufig in Kraft tritt und bis zur Aufhebung gilt. Die sofortige Vollziehung wurde im öffentlichen Interesse angeordnet.
Ein zentrales Element der Anordnung ist das Verbot der Impfung von Rindern gegen BVD mit allen verfügbaren Impfstoffen, sowohl Lebend- als auch Totimpfstoffen. Dieses Verbot soll sicherstellen, dass die Abwesenheit des BVDV im Rinderbestand nur durch den Nachweis von Antikörperfreiheit belegt werden kann. Die zuständige Behörde kann jedoch in betroffenen Betrieben Impfungen anordnen oder genehmigen. Ausnahmen vom Verbot sind nur im Einzelfall und bei zwingender Notwendigkeit möglich.
Übertragungswege und Symptome von BVD
BVD ist eine weltweit vorkommende Rinderkrankheit, die auch Schafe, Ziegen und Wildwiederkäuer betreffen kann. Für den Menschen ist die Erkrankung ungefährlich. Die Infektion wird horizontal (von Tier zu Tier) und vertikal (vom Muttertier auf das Kalb) übertragen. Bei vielen Tieren verläuft die Infektion symptomlos. Symptome können Durchfall, Atemwegserkrankungen und Leistungsabfall umfassen.
Besonders problematisch sind persistent infizierte Tiere (PI-Tiere), die das Virus lebenslang ausscheiden und für die Aufrechterhaltung von Infektionsketten entscheidend sind. Infektionen, die während der Trächtigkeit auftreten, können zu Fruchtbarkeitsstörungen, Umrindern oder Frühaborten führen. Tritt eine Infektion im zweiten bis vierten Monat der Trächtigkeit auf, sind die Tiere besonders gefährdet.
Der Weg zur BVD-freien Zone
Die Bekämpfung von BVD hat in Deutschland seit dem 1. Januar 2011 höchste Priorität. Die kontinuierliche Senkung der infizierten Bestände ist ein wichtiges Ziel. Berlin hat bei der EU ein Tilgungsprogramm beantragt, um als seuchenfreie Zone anerkannt zu werden. Um diesen Status aufrechtzuerhalten, dürfen seit der Gewährung des Status keine Rinder mehr gegen BVD geimpft werden.
Die Maßnahmen zur Bekämpfung des BVD sind auch im Kontext zu anderen Ländern zu sehen. In der Schweiz beispielsweise läuft seit 2008 ein Ausrottungsprogramm, welches bereits zu einer drastischen Senkung der Geburtshäufigkeit von PI-Tieren geführt hat. Dennoch wird zur Wachsamkeit aufgerufen, da BVD noch nicht vollständig ausgerottet ist und die Krankheit bei Rindern erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen kann. Vor diesem Hintergrund setzen die Behörden auf enge Zusammenarbeit zwischen Züchtern und Tierärzten, um die Tiergesundheit zu fördern und die Ausbreitung von BVD zu verhindern.
Bei Verdacht auf BVD sind Tierhalter verpflichtet, diesen unverzüglich der zuständigen Veterinär- und Lebensmittelaufsicht anzuzeigen. Zuwiderhandlungen gegen die neuen Maßnahmen können als Ordnungswidrigkeit mit Geldbußen geahndet werden. Diese umfassenden Maßnahmen sind notwendig, um die Ausbreitung von BVD im Bezirk effektiv einzudämmen und die Gesundheit der Rinderbestände langfristig zu sichern.
Für weitere Informationen über BVD und dessen Bekämpfung, siehe auch die Websites des Bundesamtes für Landwirtschaft blv.admin.ch und des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit lgl.bayern.de.
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Ort | Treptow-Köpenick, Berlin, Deutschland |
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