Fachtag in Treptow-Köpenick: Gemeinsam gegen Jugendlicher Rechtsextremismus!

Müggelschlößchenweg, Berlin, Deutschland - Am 21. Mai 2025 fand in Berlin ein Fachtag zur Prävention von Rechtsextremismus in der Jugendsozialarbeit statt, organisiert von mehreren Institutionen, darunter die Regionalkoordination des Jugendamtes und das Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick. Die Veranstaltung wurde in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung „Würfel“ und im Seniorenheim Müggelschlößchenweg im Allende-Viertel durchgeführt. Der Anlass für dieses Treffen war die steigende Anzahl rechtsextremer Graffitis, Aufkleber und Flyer im Bezirk. Zudem wurden Berichte über die gezielte Ansprache von Jugendlichen durch Neonazi-Gruppen in Schulen sowie über soziale Medien, wie TikTok, bekannt.
Der Fachtag bot nicht nur einen Überblick über die aktuelle Situation und die Akteure im Rechtsextremismus, sondern auch die Möglichkeit, praktische Handlungsstrategien zu erlernen. Vier Workshops deckten verschiedene Aspekte des Themas ab:
- Rechtsextremismus im Kampfsport
- Rechtsextremismus und Social Media
- Argumentationstraining anhand von Fallbeispielen
- Rechtsextremismus-Prävention in der sozialen Arbeit
Wachsende Herausforderungen in der Jugendarbeit
Die Jugendarbeit steht heute vor größeren Herausforderungen, da sich die Ausdrucksformen rechtsextremer Ideologien in Jugendkulturen weiter differenziert haben. Eine Analyse zeigt, dass die sogenannten „Identitäre Bewegung“ und andere Gruppierungen, wie die „Autonomen Nationalisten“ und rechtsextremer HipHop, Junge Menschen gezielt ansprechen, wobei Medien und Popkultur als Plattformen dienen. Diese Entwicklungen gelten als ernsthafte Bedrohung für die Jugendlichen und die gesellschaftliche Integration.
Die Handlungsstrategien in der Präventionsarbeit müssen stets erweitert werden, um mit diesen dynamischen Veränderungen Schritt zu halten. Dies umfasst sowohl die Förderung demokratischer Werte als auch die Prävention rechtsextremer Einstellungen, die häufig mit Nationalismus, Rassismus und anderen diskriminierenden Haltungen verknüpft sind. Die Realität ist alarmierend: Eine aktuelle Studie belegt, dass 8% der Bevölkerung ein rechtsextremes Weltbild vertreten und fast ein Drittel sich eine autoritäre Staatsform wünscht.
In den Workshops des Fachtags zeigten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Dringlichkeit des Austauschs auf. Eine Sprecherin betonte, dass Rechtsextremismus durch die Vereinzelung der Betroffenen eindringt und der Schlüssel zur Bekämpfung in Kontakt und Kooperation liegt, um eine demokratische Kultur zu bewahren.
Praxisorientierte Ansätze und politische Konsense
Das Erkennen und Einordnen von rechtsextrem orientierten Jugendlichen ist dabei komplexer geworden. Die Fachkräfte müssen in der Lage sein, zwischen Sympathisanten, Mitläufern und Aktivisten zu unterscheiden und Herausforderer entsprechend zu adressieren. Beispielhafte Entwicklungen aus der Praxis zeigen, dass Sozialarbeiter proaktive Ansätze suchen müssen, um Jugendliche, die sich in rechtsextremen Szenen bewegen, zu erreichen. Die Kombination von sozialräumlicher Demokratieförderung und direkter Präventionsarbeit kommt demnach einer erfolgreichen Strategie gleich.
Die Notwendigkeit eines politischen Konsenses in der Jugendarbeit ist evident, um klare normative Ziele zu setzen: den Schutz vor rechtsextremen Einflüssen und die Förderung demokratischer Werte zu garantieren. Eine benutzer_innen-Ordnung in Einrichtungen zur Verhinderung rechtsextremer Aktivitäten zeigt bereits erste positive Effekte.
Für weitere Informationen steht Clara Schulze vom Jugendamt unter clara.schulze@ba-tk.berlin.de zur Verfügung.
Diese Vernetzungsansätze sind entscheidend, da sie es Fachkräften ermöglichen, ihre Erfahrungen auszutauschen und kollektiv auf die Herausforderungen des Rechtsextremismus zu reagieren.
Insgesamt verdeutlicht der Fachtag die Bedeutung der Präventionsarbeit und den dringenden Handlungsbedarf, um die soziale Stabilität sowie die Rechte und Freiheiten aller Gesellschaftsmitglieder zu wahren.
Weitere Informationen zu den Herausforderungen des Rechtsextremismus finden Sie unter bpb.de und über Ansätze zur Primärprävention unter bpb.de.
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Ort | Müggelschlößchenweg, Berlin, Deutschland |
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