Tattoo-Kunst für alle: Wie Works on Skin die Szene verändert!

Entdecken Sie das innovative Kunstprojekt "Works on Skin" in Berlin, das Tattoos als zugängliche Kunstform etabliert.
Entdecken Sie das innovative Kunstprojekt "Works on Skin" in Berlin, das Tattoos als zugängliche Kunstform etabliert. (Symbolbild/Mein Berlin)

Berlin, Deutschland - Am 1. Juni 2025 wurde in Berlin die Kunstaktion „Works on Skin“ ins Leben gerufen, bei der 24 Künstlerinnen und Künstler ihre individuellen Tattoo-Entwürfe präsentieren. Laut rbb24 zielt das Projekt darauf ab, Kunst für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen, insbesondere für jene, die bisher skeptisch gegenüber Tätowierungen waren. Die Initiatoren, Annette Walter und Holm Friebe, möchten mit dem Projekt eine neue Zielgruppe ansprechen und Kunst für kunstaffine Akademiker um die 40 oder 50 zugänglich machen.

Holm Friebe, einer der Initiatoren, hat das Ziel, Kunst in Form von bezahlbaren Editionen zu fördern, die nicht weiterverkauft werden können, sobald sie auf der Haut verewigt sind. Dies schafft eine neue Dimension der Kunstsammlung, die sich vom rein spekulativen Kunstmarkt abhebt. Einige der teilnehmenden Künstler stammen aus Berlin, darunter prominente Namen wie Eva & Adele, Käthe Kruse und Jim Avignon.

Kreative Vielfalt und Einzigartigkeit

Die Motive der Tattoos sind vielfältig und reichen von einem Häschen mit Hantel von Bianca Kennedy bis hin zu einem blauen Punkt von Via Lewandowsky, der ein Verhältnis von 1:110 zur Körpergröße hat. Interessanterweise haben Käufer nicht nur die Möglichkeit, das Tattoo zu erwerben, sondern erhalten auch eine Lizenz zur Ausführung und einen Transferbogen für das Tattoo-Studio. Die Preise beginnen bei 100 Euro und steigen je nach Verkaufszahlen.

Ein besonderes Motiv, das Aufmerksamkeit erregt hat, ist der Schriftzug „I’LL NEVER GET A TATTOO“ von Daniele Sigalot, der als eine Art Anti-Tattoo gilt und die polarisierende Diskussion über Körperkunst in der Gesellschaft widerspiegelt. Die vollständige Umsetzung der Kunstwerke wird erst durch die Bereitstellung von Fotos der fertigen Tattoos auf der Webseite des Projekts erreicht. Die Einnahmen werden zudem hälftig zwischen den Künstlern und dem „Works on Skin“-Team geteilt.

Gesellschaftliche Akzeptanz und Veränderungen

Die Diskurse rund um Tätowierungen und deren gesellschaftliche Akzeptanz sind in den letzten Jahren gewachsen. Beobachtungen zeigen, dass Menschen ohne Hautverzierungen sich an Stränden und in Freibädern zunehmend unwohl fühlen, während kunstvoll tätowierte Menschen sich selbstbewusst präsentieren. Laut Süddeutsche haben sich die Wahrnehmungen rund um Körperkunst in der Gesellschaft spürbar verändert. An Seen rund um Berlin beobachteten Passanten eine Vielzahl an kreativen Designs auf der Haut, während Kinder sich vor dem Fußballspielen mit Filzstiften bemalen.

Der Wandel der Akzeptanz von Tattoos und Piercings wird auch im Sammelband „Die Akzeptanz von Tattoos und Piercings in der Gesellschaft“ thematisiert, der im Januar 2024 erscheint. In diesem Buch, das sich an eine breite Leserschaft von Sozialwissenschaftlern bis Juristen richtet, werden Unterschiede in der Akzeptanz zwischen Generationen und Kulturen untersucht, ebenso wie die gesellschaftlichen und rechtlichen Implikationen von Körperkunst im Beamtentum. Der Sammelband greift auch kulturelle Nuancen der Körperkunst auf, beispielsweise in der indischen Kultur und deren spiritueller Dimension. Kunstmelder weist darauf hin, dass die Akzeptanz von Tattoos und deren Bedeutungen tief in kulturellen und religiösen Kontexten verwurzelt sind, was einen interessanten Diskurs über den Stellenwert von Körperverzierungen in verschiedenen Gesellschaften eröffnet.

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Ort Berlin, Deutschland
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